Von den Vögeln lernen
- Christine Nöh
- 1. Feb.
- 2 Min. Lesezeit

Man soll lieben, soviel man kann, und darin liegt die wahre Stärke,
und wer viel liebt, der tut auch viel und vermag viel,
und was in Liebe getan wird, das wird gut getan.
Vincent van Gogh
Wenn man den Kranichen oder Wildgänsen beim Flug zusieht, kann man viel von ihnen lernen. Der stärkste Vogel fliegt an der Spitze, aber nicht weil er zeigen möchte, wie toll er ist, sondern, weil er so das Fliegen für alle anderen leichter macht. Er bricht den Luftwiderstand.
Es bleibt aber nie immer der gleiche Vogel an der Spitze. Sie wechseln sich immer ab und wenn einer müde wird, dann übernimmt ein anderer. So kommen sie alle gemeinsam viel besser und schneller ans Ziel.
Wenn ein Vogel krank oder zu schwach wird, dann wird er nicht einfach zurück gelassen. Es bleiben mindestens zwei andere bei ihm, so dass sie beim Weiterflug auch wieder eine V Formation bilden können. Da zeigen die Vögel mehr Verstand und Mitgefühl als viele Menschen.
Die Stärke eines Menschen sollte nicht dazu da sein, alle anderen zu unterdrücken. Der Starke sollte dem Schwachen helfen. Das ist auch der Grundgedanke unseres Sozialstaates, der von vielen heute verpönnt wird. Aber sobald sie selbst in seinen Nutzen kommen, ist es natürlich etwas anderes.
Wenn immer nur einer in einer Gesellschaft den Ton angibt, dann wächst die Selbstüberschätzung und die Machtgier dieses einen ins Unermessliche. Wenn ein Mächtiger meint, er wüsste alles, könnte alles besser und sammelt um sich nur Menschen die ihm blind folgen, dann fährt er früher oder später das ganze an die Wand. Umso größer der Ego, umso katastrophaler sind die Folgen.
Wir Menschen könnten viel von den Zugvögeln lernen, wenn wir nur wollten.
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