Suffizienz
- Christine Nöh
- 4. Juni
- 1 Min. Lesezeit

Nichts bringt mehr als Verzicht.
Paul Mommertz
Suffizienz bedeutet, dass mir das genügt was ich habe und ich nicht ständig nach noch mehr strebe. Viele empfinden das als Verzicht und Verzicht hat für uns eigentlich einen sehr negativen Beigeschmack. Wir wollen nicht gerne verzichten. Wir wollen lieber immer mehr dazu gewinnen. Man strebt nach Wachstum, nach Größerem, Besserem, etwas Neuem.
Aber unser ganzes Leben ist so bestimmt von dem Streben nach immer mehr, dass wir oft gar nicht die Zeit haben, das was wir haben wahrzunehmen und zu genießen. Wir packen immer mehr in unser Leben hinein, dass wir gar nicht merken, wie wir im Hamsterrad rennen und doch nirgends ankommen.
Deshalb ist Verzicht, etwas Gutes. Weniger zu machen hilft uns bewusster zu leben. Weniger zu haben, hilft uns das was wir haben auch zu nutzen. Aber es ist nicht einfach gegen die Hauptströmung der Gesellschaft andere Wege zu gehen. Man muss sich ganz bewusst entscheiden etwas anders zu machen, denn sonst wird man vom Strudel des "immer mehr" mitgerissen.
Vieles nicht zu machen, obwohl "alle anderen" das machen, fühlt sich manchmal schon komisch an. Man merkt, dass heimlich die Angst in einem aufsteigen kann, dass man jetzt etwas verpasst. Wenn man sich aber ganz bewusst auf das konzentriert was genau vor einem ist, merkt man, dass einem eigentlich gar nichts fehlt, obwohl man ja auf etwas "verzichtet".
Eigentlich brauchen wir viel weniger zum Glücklichsein als wir oft denken. So vieles ist schon da. Wir müssen es nur wahrnehmen.
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