Wer die Perspektive ändert, sieht die Dinge in einem ganz anderen Licht.
Karl Friedrich Schinkel
Auf unserer Radtour Richtung Kiel kamen wir gestern an mehreren militärischen Objekten vorbei, was nicht überraschend ist, da Kiel ja ein Marinestützpunkt hat. Ein Kriegsschiff stand am Ufer und ein altes U-Boot konnte besichtigt werden. Ein großes, gewaltiges Denkmal stand am Weg und wurde 1938 zum Gedenken der U-Boot Soldaten errichtet, die im 1. Weltkrieg nicht zurück gekommen sind.
Erst hat es mich nicht so sehr interessiert, denn die Mahnmale aus dem 3. Reich sind jetzt nicht das, was mir wichtig ist, aber ich habe es dann doch noch genauer unter die Lupe genommen und festgestellt, dass es natürlich in eine neue Perspektive gebracht worden war. Es wurden nun nicht mehr nur der deutschen Soldaten gedacht, sondern auch den anderen Opfern des Krieges.
In einem angelegten Halbkreis, zu dem eine Treppe führte, hingen Tafeln mit den Namen der Besatzungen von U-Booten, aus dem 1. und 2. Weltkrieg und das hat mich schockiert, denn es waren so viel Namen klein gedruckt auf über 50 Schildern. Dass es so viele waren ist unfassbar und es wird einem erst bewusst, wenn man die einzelnen Namen auf den Schildern ließt. Mehr als 900 U-Boote sind nicht mehr aufgetaucht.
Man hört oft Zahlen und vergißt diese auch gleich wieder. Aber wenn man jeden einzelnen Namen ließt, wird einem bewusst, dass dahinter immer ein Leben, eine Geschichte, ein Traum stand. So viele haben ihr Leben für einen sinnlosen Kampf verloren. So viele Leben wurden zerstört.
Wir können dankbar sein, dass wir gerade in Frieden leben und keine machtgierigen Tyrannen in der Regierung haben. Ich denke, wir brauchen auch ab und zu einen Perspektivenwechsel, dass wir sehen wie gut es uns geht, dass wir uns nicht durch Propaganda entmutigen lassen und darauf vertrauen, dass wir eine Zukunft haben.
Allen Unkenrufen zum Trotz, behaupte ich, dass wir in einem freien und guten Land leben und das sollten wir uns nicht nehmen lassen. Natürlich ist Deutschland nicht perfekt, aber nenne mir ein Land in dem es besser ist, als bei uns und das keine Probleme hat.
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