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  • AutorenbildChristine Nöh

Paradies


Das Paradies pflegt sich erst dann als Paradies zu erkennen zu geben,

wenn wir daraus vertrieben wurden.

Hermann Hesse


Dieser Blick im Zion Nationalpark kommt mir vor, wie eine paradiesische Landschaft. So stelle ich mir ein Idealbild vor und möchte am liebsten den ganzen Tag auf einem Stein sitzen, um in dieses Tal zu blicken.


Aber ich weiss genau, dass dies nicht das Paradies ist. Es ist wunderschön, weil eben dort keine Menschen leben und so gut erhalten, weil es ein Nationalpark ist. Hätten wir Menschen die Möglichkeit dort zu leben, wäre alles voller Häuser, Straßen, Strommasten und zubetonierten Flächen.


Zu denken, wir könnten wieder in einem Paradies leben wird eine Illusion bleiben. Denn leider gibt es immer machthungrige Herrscher oder Gruppierungen, die uns die Errungenschaften an Freiheit und friedliches Miteinander wieder zerstören.


Veränderungen waren ja schon immer Teil der Geschichte. Wenn ich auf mein überschaubares Leben zurück blicke, dann würde ich sagen, dass die besten Zeiten die 90er Jahre des letzten Jahrhunderts gewesen sind. So viel Freiheit überall hinzureisen, so viel Hoffnung auf eine friedlichere Welt, in der wir tatsächlich die Waffen abschaffen könnten, gab es für mich nur in diesen Jahren.


Ich habe ein Buch von einem Autor, der damals eine komplette Weltreise gemacht hat und diese so beschrieb, dass ich es am liebsten nachgemacht hätte. Ich bin überzeugt davon, dass das so heute gar nicht mehr möglich ist.


Jetzt müssen wir darauf achten, dass wir all das, was wir in den letzten 70 Jahren in Deutschland aufgebaut haben nicht wieder kaputt gemacht wird, von so viel Unzufriedenheit, Hetze und Hassverbreitern.


Vielleicht verlieren wir genau das, was unser Land ausmacht dadurch, dass manche die Angst schüren, das zu verlieren. Dann sind es aber nicht die "anderen" die uns das "wegnehmen", sondern wir selbst, die es zerstören.


Wenn wir mit Hass und Höhne über Politiker reden, dann sagt das mehr über uns selbst, als über die tatsächlichen Leistungen unserer Volksvertreter. Gerne würde ich die Menschen sehen, die den Mund voll nehmen und über alles schimpfen, wie sie die vielen Probleme lösen, die wir haben. Außer großen Reden schwingen machen viele nämlich gar nichts.


Wenn wir die an die Macht lassen, die mit Hass und Hetze alles besser zu wissen glauben, werden wir irgendwann erkennen, dass das beste Leben das wir hatten, das ist, das wir gerade haben.



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