Die Freude am Wirken ist Leben – das hilft uns weiter,
wenn auch der Weg manchmal steil und ermüdend ist.
Friedrich Max Müller
Komischer Weise passte keine der Straßen zu unserer Karte, auf der ein schöner Radrundweg eingezeichnet war. So war es praktisch, dass eine ältere Frau gerade an uns vorbei kam, die ortskundig aussah. Tatsächlich hatte sie das Rätsel sehr schnell gelöst, denn wir waren im falschen Ort gestartet. So kann es gehen, wenn man dem Navi vertraut und nicht kontrolliert, ob man tatsächlich da ist, wo man sein soll.
Die nette Frau, meinte aber, dass es zum anderen Ort nicht weit wäre. Wir könnten den Weg links nehmen, es ginge nur einmal ein bisschen über den Berg. Es wäre aber schon lange her gewesen, dass sie den Weg gegangen ist. Vertrauensvoll sind wir gestartet und fanden auch ziemlich schnell ein Wegweiser mit dem Namen der anderen Ortschaft. Ja, es sah ein bisschen steil aus, aber das ist doch machbar.
Zusätzlich hat mich motiviert, dass auf der Strecke noch ein schöner Aussichtspunkt angegeben war. Die Wege wurden immer steiler, aber die Motivation war noch sehr groß und die Landschaft beeindruckend. Den ersten Aussichtspunkt konnte man nur zu Fuß erreichen, was ich natürlich gerne gemacht habe.
Danach wurde es aber immer schwieriger. Es waren eben Wanderwege und keine Fahrradwege. Immer wieder ging es so steil neben dem Weg bergab, dass ich mich nicht traute mit dem Fahrrad zu fahren, aus Angst abzurutschen. Einmal mussten wir komplett umdrehen, weil es mit dem Rad nicht machbar war.
Nach eineinhalb Stunden sind wir tatsächlich auf der anderen Seite des Berges angekommen. Ich hatte befürchtet, ich komme nie wieder von diesem Berg herunter. Niemals hätte ich mir so eine Strecke für das Fahrrad ausgesucht und ich habe öfters darüber philosophiert, was die Frau mit "nicht weit" und "ein bisschen steil" gemeint hatte.
Es war eine Herausforderung, mit tollen Aussichten und schönen Momenten und ich bin froh, es geschafft zu haben. Aber auch heute noch spüre ich meine Armmuskeln, die vom Schieben des schweren Rades fast überfordert waren.
(Ja, ich weiss, es gibt einen Knopf als Schiebhilfe beim E-bike, aber das hat leider nicht funktioniert)
Als Wanderung wäre diese Strecke wunderschön. Mit dem Fahrrad ist es nur für echte Mountainbiker empfehlenswert.
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