Detlef Fleischhammel
Der Herbst ist die Zeit des Loslassens, das sehen wir ganz deutlich in der Natur. Die bunten Blätter der Laubbäume sind ein Zeichen dafür, dass die Bäume sich bereit machen, diese loszulassen. Im Sommer sind diese Blätter die Quelle ihrer Kraft und Energie, aber im Winter wären sie eine Last und würden dafür sorgen, dass der Baum den Winter nicht gut übersteht.
Wenn wir Loslassen heißt das nicht, dass etwas nicht gut war, es kann uns sehr viel bedeutet haben, aber wir können nicht alles ein Leben lang mit uns mitnehmen. Manchmal muss man auch das Gute loslassen, damit etwas anderes Neues zu uns kommen kann.
Im Loslassen verlieren wir nicht nur, sondern wir schaffen Platz. Die Blätter des Baumes werden zu seinem Dünger und aus den Früchten des Baumes wachsen neue Pflanzen. Ich tue mich sehr schwer im Loslassen von Dingen, denn ich denke immer, dass ich diese irgendwann man noch brauchen könnte, oder dass sie so viel gekostet haben oder dass ich sie so schön finde.
Und doch merke ich, dass alles zu viel wird, wenn man alles nur behält. So lerne ich immer wieder, dass ich etwas weggeben kann, ohne dass ich dadurch arm werde oder es mir danach schlecht geht. Es geht mir eigentlich besser. Und trotzdem kostet jedes neue Loslassen auch wieder Kraft. An manchem habe ich zu lange festgehalten und es hat mein Leben in den Stillstand gebracht.
So ist es jetzt im Herbst eine gute Gelegenheit das Loslassen zu üben, denn die Natur macht es uns vor. Dabei geht es nicht nur um Dinge, sondern auch um Einstellungen, Gewohnheiten und Gedanken.
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