Hormongesteuert
- Christine Nöh
- 22. Aug.
- 2 Min. Lesezeit

Die Angst zu besiegen ist der Anfang der Weisheit.
Bertrand Russell
Es wäre schön, wenn man ganz angstfrei leben könnte, aber das entspricht zu mindest für mein Leben, nicht der Wirklichkeit. Angst kann schon wegen kleinen Dingen in uns aufsteigen. Die Angst vor dem Zahnarzt ist ja leider nicht unberechtigt, denn das kann ziemlich schmerzhaft sein, wenn man behandelt wird. Und doch ist es entscheidend, dass die Angst mich nicht daran hindert zum ihm zu gehen, denn genau das bewahrt mich davor noch größere Schmerzen zu bekommen.
Mitten in der Nacht kommen die absurdesten Ängste in meinen Kopf. Plötzlich mache ich mir über Sachen Sorgen, die mich tagsüber überhaupt nicht gekümmert haben. Ich habe jetzt erfahren, dass dies auch an den Hormonen liegt. Weniger Serotonin in der Nacht führt dazu, dass man ängstlicher wird. Wenn dann noch eine Wechseljahr bedingte Hitzewelle dazu kommt, dann fühlt sich das an wie eine Panikattacke.
Mein Körper hat ja früher immer erlebt, dass die Hitze in mir aufsteigt, wenn ich etwas falsch gemacht habe, oder ich vor etwas Angst habe. Jetzt wird mir wegen den Wechseljahren heiss, aber mein Körper weiss nicht, dass keine Gefahr droht und deshalb sucht er sich einen Grund, warum ich Angst haben könnte. Meine Gedanken sind immer so fantasievoll, dass sie bestimmt etwas finden, oder auch erfinden.
Ich muss mich dann richtig selbst analysieren und mir selbst erklären, dass ich keine Panik habe, sondern nur eine von Hormonen verursachte Hitzewelle in mir hochkommt. Gut, wenn ich dann wach genug bin, um meinen eigenen Erklärungen zu glauben.
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