Geradlinig
- Christine Nöh
- 21. März
- 1 Min. Lesezeit

Die Dinge sind nie so einfach, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag.
Isamel Kadare
Mancher stellt sich das Leben am liebsten so geradlinig vor wie diese Straße. Es geht immer geradeaus und man kann schon in der Ferne sehen was kommt. Aber so ist das Leben selten. Da geht es mal nach links und mal nach rechts, mal steil bergauf und hinter der nächsten Kurve wieder bergab.
Manche Dinge kommen völlig überraschend in unser Leben und andere verschwinden ohne Vorankündigung einfach so. Wie gut man mit all dem klar kommt, liegt auch daran, was wir selbst erwarten. Wenn ich denke, dass alles immer gleich weiter geht, bin ich überrascht oder sogar schockiert, wenn etwas kommt, mit dem ich nicht gerechnet habe.
Wenn ich aber davon ausgehe, dass das Leben immer wieder Veränderungen bringt und dass dies einfach dazu gehört, dann kann ich die Lebensreise auch lernen zu genießen. Es gibt Abwechslung und ich kann immer wieder neue Wendungen erleben. Bei Schwierigkeiten, weiß ich auch, dass sie irgendwann überwunden werden.
Anderes muss ich loslassen und kann es nicht für immer mitnehmen. Wenn ich mich zu sehr an Bestehendes klammere oder ängstlich auf die nächste Kurve blicke, dann mache ich mir das Leben viel schwerer als es sein müsste. Loslassen und Vertrauen sind die beiden Dinge, die uns durch alle Unwegbarkeiten hindurch bringen.
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