Das Ziel der Schule sollte immer sein, harmonische Persönlichkeiten
und nicht Spezialisten zu entlassen.
Albert Einstein
Seit wenigen Wochen habe ich ja den Matheunterricht in meiner Klasse übernommen und seither habe ich das Gefühl, dass mein ganzes Leben nur noch aus Schule besteht. Ich habe noch nicht mal eine ganze Stelle und doch bin ich den Hauptteil meiner Zeit mit Schule beschäftigt. Abends sitze ich noch an Ideen für den Unterricht, das Wochenende ist gefüllt mit Korrekturen und zwischendurch versuche ich noch mehr zum Smartboard zu lernen.
Was aber am krassesten für mich ist, sind meine Träume, die sich nur noch um die Schule drehen. So stehe ich nicht nur morgens vor der Klasse, sondern auch die ganze Nacht. Natürlich geht im Traum dann alles schief, was mir ab und zu die Möglichkeit gibt, im echten Unterricht etwas besser zu machen. Aber das alles finde ich sehr anstrengend.
Es ist natürlich ein riesiger Unterschied, ob ich jetzt noch 4 Stunden mehr Kunst hätte oder eben Mathematik, denn in das Fach muss ich mich nach 25 Jahren ganz neu einarbeiten. Inhaltlich hat sich in den Jahrzehnten nichts verändert, aber praktisch kann ich fast nichts von damals übernehmen. Die Overhead Folien sind für die Tonne und die Arbeitsblätter von damals nicht mehr zeitgemäß.
So fühlt sich der Matheunterricht für mich so an, wie kurz nach dem Studium. Da kann ich mich ja wieder fühlen wie Mitte zwanzig. Wenn das nur mein Körper auch wüsste.
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