Wir unterschätzen das, was wir haben, und überschätzen das, was wir sind.
Marie von Ebner-Eschenbach
Oft erkennen wir erst den Wert von vielem, wenn wir es verlieren. Es ist uns so vieles selbstverständlich und wir merken gar nicht, wie schnell wir es auch nicht mehr haben könnten. Unsere Körperteile registrieren wir meistens erst dann, wenn sie uns weh tun. Das kennt man am besten von Zahnschmerzen, die oft damit enden, dass wir uns als kompletter Mensch wie ein Zahn fühlen.
Die Selbstverständlichkeit mit der ich jeden Morgen meine Beine aus dem Bett schwinge und loslaufe, wird mehr erst bewusst, wenn ich das gerade nicht mehr kann. Die Freiheit an den Kühlschrank zu gehen und mir das zum Frühstück zu machen, was ich mir gerade so wünsche, erkenne ich meist gar nicht als großes Glück.
Den Luxus, dass ich mich unter die Dusche stelle und warmes Wasser auf mich strömt, finde ich normal und manche vermissen dabei noch die goldenen Wasserhähne. Dabei geht es uns so gut.
Das würden wir vielleicht erst dann merken, wenn wir uns mit kaltem Wasser in einer ungeheizten Wohnung waschen müssten.
Es ist so wichtig, dass wir jetzt schon sehen, welchen Reichtum wir in unserem Leben haben, welche Menschen ein entscheidender Teil davon sind und dass wir all das schätzen und lieben. Ich möchte nicht irgendwann später erkennen, dass ich mal glücklich war, sondern mir jetzt schon bewusst machen, dass ich jetzt allen Grund habe, glücklich zu sein.
Oder wie Seneca es einmal sagte: "Wie glücklich man an Land ist, merkt man erst, wenn das Schiff untergeht."
Comments