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AutorenbildChristine Nöh

Wachstum


Bis man nicht ein Loch gegraben, einen Baum gepflanzt,

ihn gewässert und wachsen lassen hat, hat man nichts geleistet - man redet nur.

Wangari Maathai


Eigentlich wollte ich das schon seit Jahren machen und hab es immer rausgeschoben. Gestern hab ich es aber endlich mal angepackt und begonnen einige Zimmerpflanzen umzutopfen. Die ersten zwei Pflanzen waren mit ihren Wurzeln dermaßen in den Töpfen festgewachsen, dass ich sie alleine gar nicht raus bekommen habe. Die Wurzeln hatten die Plastiktöpfe schon ausgebeult und sie sind unten aus den Löchern rausgewachsen.


Nur zu zweit und mit Hilfe einer Gartenschere konnten wir die Ballen aus ihrem Gefäß befreien. Ehrlich gesagt, war auch nicht mehr viel Erde in den Töpfen. Ich wundere mich, wie es die Pflanzen trotzdem geschafft haben nicht aufzugeben.


Jetzt endlich haben nun die Wurzeln wieder Platz, Erde und die Möglichkeit sich weiter zu entfalten. Aber schon stehe ich vor dem nächsten Problem. Denn größere Töpfe brauchen größere Übertöpfe und davon habe ich nicht genug. So muss ich als nächstes Übertöpfe kaufen, obwohl wir natürlich unzählig viele Übertöpfe haben... aber diese sind eben nicht groß genug.


Für die Zukunft heisst das also, dass ich nur noch kleine Pflanzen kaufen sollte.


Die eingequetschten Wurzeln der Pflanzen haben mich daran erinnert, dass mancher Mensch auch keine Raum zum wachsen und entfalten bekommt. Menschen werden klein gehalten, wenn man sie von allen Seiten einschränkt. Im Gegensatz zu einer Pflanze, haben aber Menschen die Möglichkeit sich zu bewegen und woanders hinzugehen. Manchmal sind wir nur zu bequem dazu, oder wir haben Angst davor, was dann kommen könnte.


Wir sollten immer wieder den Mut haben, etwas Neues zu wagen, denn dann können wir erfahren, dass die Welt viel größer ist, als der Blumentopf in dem wir Leben. Manchmal sind es ja nicht mal andere Menschen oder Umstände die uns einschränken, sondern nur unsere eigenen Ängste.




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