Die Menschen reisen in fremde Länder und staunen über die Höhe der Berge,
die Gewalt der Meereswellen, die Länge der Flüsse, die Weite des Ozeans,
das Wandern der Sterne; aber sie gehen ohne Staunen aneinander vorüber.
Augustinus von Hippo
Wie arm wäre die Welt, wenn die Berge alle so grau wären wie in unserer Vorstellung aus der Kindheit. Da wurden Berge immer grau gemalt und das ist auch bei den heutigen Kindern so. Ich erkläre dann, dass Berge auch andere Farben haben können als nur grau, aber was malen die Schüler?
Wieder graue Berge.
Die Welt ist so unglaublich vielfältiger als das was wir über sie wissen und denken. Manche empfinden das anders sein als Bedrohung, dabei ist es eine Bereicherung. Wenn ich denke die Welt müsste so sein, wie ich es mir vorstelle, dann habe ich viele Probleme und wenn ich denke, die anderen Menschen müssten so sein wie ich, dann habe ich nicht viele echte Freunde.
Das heißt aber nicht, dass ich nicht Gemeinschaft mit vielen anderen erleben kann, die das Gleiche glauben oder denken wie ich. Man fühlt sich wohl in so einer Gruppe, in der die anderen die gleichen Überzeugungen wie ich habe. Um so mehr ich dann andere Menschengruppen ablehne, umso tiefer wird die Verbundenheit in der eigenen Gruppe.
Dabei können Menschen die anders sind als ich, eine große Bereicherung in meinem Leben sein, denn sie zeigen einem, dass man auch ganz anders denken und leben kann, als ich das kenne. Wenn ich dann die Fähigkeit habe, den anderen so stehen zu lassen wie er ist, dann merkt man wie schön bunt die Welt ist.
Vielleicht fange ich dann auch an die Berge grün, rot, orange, gelb und blau zu malen, denn das gibt es wirklich. Glauben wir keinem, der uns sagt, die Berge wären immer nur grau.
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