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  • AutorenbildChristine Nöh

Verschlafen


Wenn die Zeit kommt, in der man könnte, ist die vorüber, in der man kann.

Marie von Ebner-Eschenbach


Sehr gerne zeichne ich Häuser aus England. Sie sehen so verspielt, romantisch und dekorativ aus, mit den vielen Schornsteinen, den alten Dachziegeln und den weissen Holzschiebefenstern. Woran ich dabei meistens nicht denke ist, wie es sich anfühlt in solch einem Haus zu wohnen.


Im Sommer war ich ja schon da und da fand ich das alles sehr gemütlich. Ich weiss aber auch von einer Freundin, die in York wohnte, dass sie im Winter das Zimmer nie warm gekriegt haben. Um den Gasofen war es dann immer heiß und von hinten pfiff der Wind durch die undichten Fenster.


Das ist jetzt auch schon 20 Jahre her, aber so weit ich weiss, hat sich da leider nichts wesentliches verändert. Eigentlich hätte die Regierung schon seit Jahrzehnten die Menschen darin unterstützen müssen die Häuser zu sanieren, aber es ist nichts passiert.


Diese Jahr haben sich nun die Energiekosten verdoppelt und viele können sich nun nicht mehr leisten, so zu heizen wie bisher. Jetzt sitzen sie tatsächlich im Kalten und das in einer europäischen Industrienation, und werden wie so oft, damit alleine gelassen.


Wir können aber nicht auf die Britische Insel herab sehen, denn bei uns ist es auch nicht viel besser. Jetzt plötzlich fällt den Verantwortlichen auf, dass die Brücken, die über 50 Jahre alt sind, saniert werden müssen. Am besten alle auf einmal... Wenn es so funktioniert wie bei der Brücke von Rinsdorf, die gestern erfolgreich gesprengt wurde und bei der der Ersatz schon daneben steht ist ja alles gut.


Aber die Rahmendetalbrücke in Lüdenscheid musste neulich überraschend total gesperrt werden und es dauert Jahre, bis sie ersetzt werden kann. Da haben irgendwelche wichtigen Menschen schwer geschlafen.


Es kommt darauf an, dass man schon Vorausblickt und Vorausplant. Man kann nicht immer alles grad so weitermachen wie bisher, weil es ja noch immer gut gegangen ist. Man muss schon auf die kleinen Risse achten, die sich irgendwo einschleichen und darauf reagieren.


Gut, wenn wir in unserem Leben selbst die Verantwortung übernehmen, wo es geht und nicht darauf warten, dass uns jemand dazu auffordert. Wenn ich direkt am Beginn etwas repariere oder austausche, geht viel weniger kaputt.



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