Unterwegs verloren
- Christine Nöh

- vor 2 Tagen
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Nichts ist schwieriger als eine Freundschaft,
die bis zum letzten Tag andauert.
Cicero
Schon mit vielen Menschen war ich in Freundschaft verbunden. Die Freundschaften aus den Kindertagen waren meistens "Spielfreundschaften". Man war miteinander befreundet, weil man miteinander gespielt hat. Als diese Zeit vorbei ging, gingen auch die meisten Freundschaften auseinander.
Die Freundschaften in der Zeit der Jugend waren die intensivsten. Mit niemand habe ich so viel Gedanken, so viel Freude und so viel extreme Gefühle geteilt wie mit meinen Freundinnen, der damaligen Jahre. Wir haben gemeinsam Prüfungen durchstanden und den Weg in unser Leben gesucht.
Dann ist aber jeder woanders abgebogen und viele Kontakte gingen einfach so verloren. Die meisten Freundschaften kann man über eine räumliche Distanz nicht erhalten.
Mitten im Leben wurde es immer schwieriger Freundschaften zu finden, weil ja jeder selbst mit all seinen Dingen beschäftigt ist. Vor allem durch die Kinder habe ich dann doch mit manchem zusammen gefunden. Aber auch das war nur eine Freundschaft auf Zeit. Die Kinder sind groß und viele der Freundschaften sind verschwunden.
Unser Ideal ist so eine Freundschaft fürs Leben, aber das schafft man nur in den wenigsten Fällen. Viele Freundschaften sind Wegstreckenbegleiter und wenn die Wege in verschiedene Richtungen gehen, dann verschwinden manche so schnell aus dem eigenen Leben, dass man es kaum glauben kann.
Das finde ich manchmal schmerzhaft und traurig, denn ich erinnere mich dann an Zeiten, in denen die Freundschaft ganz intensiv war und wundere mich darüber, dass es einfach vorbei ist. Aber ich freue mich auch darüber, dass ich aus jeder Lebensphase ein bis zwei Freundinnen erhalten konnte, die noch immer Teil in meinem Leben sind.
Natürlich ist es schön viele Freunde zu haben, aber noch wichtiger ist es wenige richtig gute Freunde zu haben, auf die man sich immer verlassen kann und die zu einem stehen obwohl sie einen sehr gut kennen.




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