Sich anpassen
- Christine Nöh

- 15. Sept.
- 2 Min. Lesezeit

Zeige mir einen Mann, der mit beiden Füßen fest auf dem Boden steht
und ich zeige dir einen Mann, der keine Hose anziehen kann.
Joe E. Lewis
Bisher hatte ich noch immer die kurzen Hosen bereit gelegt, für den Fall, dass es nochmal einen richtig warmen Tag geben sollte. Es gab ja immer solche wunderbaren Altweibersommer Tage. Ich fürchte, dass es aber realistisch ist, dass ich diese jetzt doch ins oberste Regal räumen könnte und sie erst im Frühling wieder heraus holen werde.
Letztes Jahr war es ganz anders, da hatten die Bäume im November noch grüne Blätter. Dieses Jahr stehen die Zeichen aber eindeutig auf Herbst und die Wettervorschau auf die nächste Woche verspricht keinen Sommertag mehr.
Es ist eben wie es ist, und man muss sich dementsprechend darauf einstellen. Wenn es kälter wird, dann ziehe ich eben wärmere Kleidung an. Mit dem Leben allgemein ist es auch so, dass die großartigsten Zeiten gerade mal vorbei sind.
Die Jahre in denen immer alles besser wurde, in denen der Wohlstand wuchs und wuchs, in denen man sich immer mehr leisten konnte, sind vorbei. Keine Partei und keine Politik kann diese Zeit einfach so zurück holen. Die Welt hat sich verändert und wer jetzt behauptet, dass er nur mal ein bißchen an die Macht müsste, damit alles wieder gut wird, der hat entweder keine Ahnung oder lügt die Menschen an.
Leider wird solchen hohlen Versprechen viel zu leicht geglaubt. Es gibt für die ganzen Probleme keine einfachen Antworten. Was wir jedoch alle machen können, sind unsere Ansprüche herunter zu Schrauben und mit weniger zufrieden zu sein. Selbst anpacken, als abzuwarten, dass andere etwas für uns machen.
Wir können von allem weniger haben und trotzdem noch weit entfernt davon sein, Mangel zu haben. Jammern und Schimpfen auf andere bringt uns nicht weiter, es macht uns nur passiv. Wir können ganz aktiv Alternativen suchen, zu dem was uns fehlt. Und wer das alles nicht glaubt, sollte einfach mal längere Zeit in ein anderes Land ziehen, dann wir er merken wie gut es uns hier geht.
Und wenn nicht, kann er ja da bleiben.




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