
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen.
Georg Christoph Lichtenberg
Als ich heute morgen in den Nebel blickte, erinnerte ich mich an eine Geschichte, die ich bestimmt schon einmal erzählt habe. Aber sie gefällt mir so gut, dass ich sie noch einmal erzählen möchte und ich weiss auch nicht mehr, wo ich sie gehört habe.
Ein Mensch sitzt auf einer Veranda im Schaukelstuhl und hat von dort aus einen wunderbaren Blick auf die vor ihm liegende Landschaft. Er kann ein Tal mit einem Wald sehen, durch den ein Weg in die Berge führt, die mit ihren Gipfeln prachtvoll in den Himmel ragen.
Der Mensch in seinem Schaukelstuhl schaukelt hin und her und stellt sich vor, wie es wäre, wenn er auf diesem Weg in die Berge wandern würde, aber dann kommt ein dichter Nebel und versperrt die Sicht. Nur ab und zu wird der Blick leicht gelüftet und der schaukelnde Mensch daran erinnert, dass da doch noch etwas war.
So sitzt der Mensch lange Zeit da und wartet darauf, dass der Nebel noch einmal ganz verschwindet. Als das endlich geschieht, versucht er aufzustehen und los zu gehen, aber er stellt fest, dass er zu alt und zu schwach geworden ist, um das Ziel in Angriff zu nehmen.
Für uns alle liegt die Zukunft im Nebel und wenn wir darauf warten wollen, bis wir ganz klar wissen, wie es weitergeht, bevor wir die nächsten Schritte wagen, dann können wir darüber unser ganzes Leben verpassen. Entscheidend ist, dass man mutig Schritte geht, auch wenn man noch nichts sehen kann.
Das besondere ist ja auch, dass man immer ein Stück mehr sieht, wenn man im Nebel weitergeht. Aber erst wenn ich in den Nebel hineingehe, sehe ich den weiteren Verlauf des Weges. Deshalb ist es gut, wenn wir im Leben immer wieder Schritte wagen, von den wir noch nicht wissen, wohin sie führen, einfach im Vertrauen darauf, dass da ein Weg sein wird, den ich gehen kann.
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