Heute haben wir uns noch einmal intensiv mit der Geschichte Amerikas befasst und das Schlachtfeld von Little Bighorn besucht. Es war die einzige Schlacht in der verbündete Stämme der Lakota, Chayenne und Apaho über eine amerikanische Kavallerie gesiegt haben. General Custer wollte mit seinen Soldaten die Stämme in das Reservat zwingen, wurde dann aber von der Überzahl der Krieger überrascht. Nur wenigen Soldaten haben diesen Angriff überlebt.
In dem National Monument wird dieses Ereignis sehr anschaulich dargestellt und nicht mehr so einseitig berichtet, wie es noch vor 30 Jahren üblich war. Erst vor wenigen Jahren haben auch die gefallenen Krieger eine Denkmal bekommen. Es hat über 100 Jahre gedauert, dass die Geschichte nicht mehr einseitig nur aus der Sicht der Weissen erzählt wird.
Die Weissen waren arrogant, gierig und überheblich und diese Schlacht wäre überhaupt nicht nötig gewesen, wenn sich die Weissen an alle schon getroffenen Absprachen gehalten hätten. Sogar General Custer hatte mit den Chayenne vorher eine Friedenspfeife geraucht und versprochen den Stamm nicht anzugreifen. Wen wundert es da, dass von den Weissen gesagt wurde, dass sie mit gespaltener Zunge reden.
Dieser Sieg an Little Bighorn war leider nur von kurzem Erfolg, denn danach kamen weitere Armeen und haben Männer, Frauen und Kinder umgebracht, die restlichen Verbliebenen Indianer wurden dann in Reservate verfrachtet, wo sie bis heute oft ein trauriges Leben leben.
Das was damals zerstört wurde, konnte über viele Generationen hinweg nicht mehr heilen.
Interessant war auch die Erzählung eines Rangers, der indianische Wurzeln hat. Er wurde gefragt, ob er sich davon angegriffen fühlt, wenn man ihn "Indianer" nennt. Seine Antwort war für viele überraschend "nein". Er meinte sogar, dass er stolz darauf wäre, so genannt zu werden.
Diese Haltung ist mir auch schon in dem Pine Ridge Reservat begegnet, das wir letzte Woche in South Dakota besucht hatten. Die Indianer selbst bezeichnen sich als Indianer und stören sich nicht daran, so genannt zu werden. Bei uns in Deutschland wird viel Wert darauf gelegt, dass man die ursprünglichen Bewohner Amerikas "American Natives" nennt. Ich habe es nun mehrfach nicht gemacht, da ich denke, dass wir kein Problem daraus machen sollten, wenn die Betroffenen kein Problem damit haben.
Im übrigen kann man aus dem Zusammenhang meiner Texte sehr gut erkennen, dass ich sehr viel Sympathie für die verschiedenen indianischen Stämme habe und niemals auch nur einen Funken Abwertung ihnen gegenüber ausdrücken würde. Manchmal kommt es meiner Meinung nach nicht so sehr darauf an, welche Worte man verwendet, sondern welche Gesinnung dahinter steht.
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