Lehrerin sein
- Christine Nöh
- 27. Aug.
- 2 Min. Lesezeit

Der Lehrer hat die Aufgabe, eine Wandergruppe mit Spitzensportlern und Behinderten bei Nebel durch unwegsames Gelände in nord-südlicher Richtung zu führen, und zwar so, dass alle bei bester Laune und möglichst gleichzeitig an drei verschiedenen Zielen ankommen.
Wolf Müller-Limmroth
Oft hört man von Menschen, die etwas machen, weil sie ein wunderbares Vorbild kennengelernt haben und sie davon so inspiriert sind, dass sie in die gleiche Richtung gehen. Meine Motivation Lehrerin zu werden ist dem genau entgegen gesetzt.
Ich hatte in der Grundschule jahrelang eine Lehrerin, die einzelne Schüler bevorzugt hat und andere vor der kompletten Klasse gedemütigt und beschimpft hat. Sie war unfreundlich und unberechenbar. Da ich absolut nicht zu ihren Lieblingen zählte, wäre das Grund genug gewesen, die Schule für immer zu hassen.
Aber mich hat genau das dazu angespornt es besser machen zu wollen. Diesen Vorsatz hatte ich schon, als ich selbst noch in der Schule war und auch noch nicht mal absehbar war, dass ich einmal das Abitur und das Studium schaffen könnte. Ich war sicher, dass man nicht auf solch eine Art mit Kindern umgehen darf und dass ich es auf jeden Fall besser machen kann.
Ich finde es immer noch kein einfacher Beruf und an manchen Tagen würde ich statt dessen, am liebsten nur am Band stehen und Schrauben zählen. Aber doch macht er für mich sehr viel Sinn und immer wieder erlebe ich auch, dass der Einsatz sich lohnt.
Ich mache bestimmt nicht immer alles richtig und habe auch mal richtig schlechte Tage, aber besser als bei Frau Keller ist es auf jeden Fall und das ist Grund genug es weiter zu machen.
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