Klassenarbeit

Nur die allergescheitesten Leute benutzen ihren Scharfsinn zur Beurteilung nicht bloß anderer, sondern auch ihrer selbst.

Marie von Ebner-Eschenbach

Was wird von einer Klassenarbeit erwartet? Sie soll am besten viele unterschiedliche Noten als Ergebnis haben, denn sonst ist sie anscheinend zu einfach gewesen. Was wäre aber, wenn es darum ginge, dass Schüler alle das Wichtigste verstanden haben und nicht nur die Allerbesten tatsächliche Erfolge vorweisen können?

Ich bin der Meinung, dass Klassenarbeiten nicht dazu dienen sollten, damit wieder junge Menschen in Schubladen gepackt werden können. Die Schubladen kennen wir alle: "Nicht gut in Sprachen, aber mathematisch begabt. Gut in Sport aber in Deutsch eine Niete."

Ich selbst hatte immer das Ettikett, dass ich nicht gut in Sprachen wäre. Dabei lese ich seit dem Ende der Schule gerne englische Bücher und sehe liebend gerne Englischsprachige Filme. Wie kann das sein, wo ich doch Sprachen nicht gut kann?

Es geht doch in der Schule darum, dass Kinder tatsächlich etwas lernen und nicht nur darum Beurteilungen abzukassieren. Wir sind in der normalen Schule weit davon entfernt, dass wir offen dafür sind, Bildung tatsächlich neu zu denken. Für mich steht es aber im Vordergrund, dass ich mit meiner Klasse so gut übe, dass eben möglichst alle es so gut verstanden haben, dass sie das gelernte Wissen anwenden können.

Wenn das dann bei fast allen gut klappt, dann sehe ich das als Erfolg. Was motiviert Kinder mehr dazu, mit Freude noch mehr zu lernen, als die Erfahrung zu machen, dass es sich lohnt, wenn man geübt hat?

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