
Die Schwierigkeiten, Rückschläge und Kümmernisse des Lebens als Herausforderung anzusehen, deren Überwindung uns stärkt, anstatt sie als ungerechte Strafe zu betrachten, die WIR nicht verdient haben, das erfordert Glauben und Mut.
Erich Fromm
Schon seit Wochen sind immer sehr viele Menschen krank und auch im Kollegium haben wir immer wieder viele fehlende Lehrkräfte. So kommen jede Woche zusätzliche Vertretungsstunden dazu, was ich durchaus auch anstrengend finde. Immer wenn ich denke, dass es nun besser wird, wird nochmal jemand neues krank.
Jetzt kommt es darauf an, wie ich meine eigenen Gedanken dazu steuere. Leicht könnte ich in die Falle rutschen und mich selbst überfordert fühlen. Aber ich konzentriere mich auf die positiven Aspekte der Situation. Zuerst bin ich froh, dass ich selbst gesund bin und wünsche auch den Kollegen, dass sie die Zeit haben, damit sie wieder ganz gesund werden können.
Bei manchen Vertretungsstunden freue ich mich noch mal in einer Klasse zu unterrichten, die ich nicht mehr selbst im Unterricht habe und die ich immer gerne mochte. So habe ich nochmal Zeit mit netten Schülern, die ich sonst nur auf dem Flur treffen.
Dann ist es auch immer wieder interessant zu entdecken, welche Themen in den verschiedenen Fächern behandelt werden und ich lerne gerne auch noch mal etwas dazu.
Wenn mir alles das nicht hilft, dann denke ich daran, dass ich mir mit der Vertretungsstunde ein "Extra" erlauben könnte, das sonst nicht drin wäre: z.B. eine Pizza essen oder ein Taschenbuch kaufen. Meistens mache ich es dann doch nicht, aber ich habe sofort wieder gute Laune.
In dieser Situation wird mir selbst mal wieder klar, dass es vor allem an den eigenen Gedanken liegt, ob ich mit solch einer Herausforderung gut oder schlecht zurecht komme.
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