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  • AutorenbildChristine Nöh

Geschenke


Überlege einmal, bevor du gibst,

überlege zweimal, bevor du annimmst,

und tausendmal, bevor du verlangst.

Marie von Ebner-Eschenbach


Letzte Woche habe ich in einer Klasse jedem Schüler eine Geldmünze geschenkt, mit der sie jemand anderem eine Freude machen sollten. Einige waren krank und hatten daher nichts bekommen. Gestern kamen zwei auf mich zu und meinten, sie hätten noch nichts bekommen und wollten nun auch etwas haben.


Natürlich kann ich verstehen, dass Kinder es ungerecht finden, wenn andere etwas bekommen und sie selbst nicht. Aber es ist auch so, dass man Geschenke nicht einfordern kann. Ich kann nicht zu jemanden sagen, er soll mir etwas schenken. Geschenke sind freiwillig und sie sollten von Herzen kommen und wenn der Beschenkte denkt, dass er ein Recht auf dieses Geschenk hat, so ist ein Teil des Wertes schon verloren gegangen.


Es wäre für mich nun kein Problem gewesen auch diesen Schülern noch etwas zu schenken, aber da sie mit solch einer Anspruchshaltung zu mir kamen hatte ich dazu absolut keine Motivation. So haben die Schüler die Erfahrung machen müssen, dass das Leben eben manchmal ungerecht ist.


Geschenke sind manchmal ein sehr schwieriges Thema, denn sie sind mit so vielen Erwartungen verbunden. Der Schenkende erwartet, dass der Beschenkte sich freut, der Beschenkte erwartet, dass der andere ihm etwas aussucht, was ihm auch gefällt. Der Schenkende erwartet manchmal, dass er etwas zurück bekommt und der Beschenkte möchte sich manchmal nichts schenken lassen, ohne etwas zurück zu geben.


So hängen an manchen Geschenken klebrige Fäden der Erwartungen und wir sind gar nicht frei und offen, Geschenke zu machen oder Geschenke anzunehmen.


Vielleicht haben wir in den nächsten Tagen nochmal die Gelegenheit wirklich von Herzen zu schenken, ohne Erwartungen daran zu knüpfen und mit Freude Geschenke anzunehmen ohne direkt zu denken, was ich zurück geben kann.






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