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AutorenbildChristine Nöh

Es ist ganz einfach


Es ist die gewöhnlichste und schädlichste Täuschung,

daß man sich allzeit für den einzigen hält, der gewisse Dinge bemerkt.

Jean Paul


Es ist ganz einfach getäuscht zu werden. Wie viele halten meine KI Bilder, die nur am Computer entstanden sind für die Realität. Diese Bilder sind wunderschön, so dass man gerne möchte, dass sie existieren, aber sie sind nur erfunden und davon gibt es inzwischen im Internet so viele, wie Sand am Meer.


Vor mehr als 20 Jahren bin ich auch auf eine Täuschung reingefallen. Von einem mir vertrauenswürdigen Menschen, der auch Bücher geschrieben hatte und den ich wegen eines persönlichen Problems angeschrieben hatte, bekam ich nach dem Kontakt eine kleine Infozeitung geschickt, die er selbst herausgab.


Da er mir bei meinem Problem geholfen hatte, laß ich mir großem Interesse, was er alles zu berichten hatte. Es schien, dass er besser über vieles Bescheid weiss als andere und ich erfuhr immer mehr über Hintergründe auf der Welt, die sonst niemand erzählte. Die Geschichten waren spannend und faszinierend, so dass ich mich richtig darauf freute, das nächste Heft zu bekommen.


So viele unbekannte "Fakten" hatte ich vorher noch nirgends gelesen. Es war für mich wirklich ein bisschen das Gefühl in etwas eingeweiht zu sein, was alle anderen nicht wussten. Irgendwann wurde ich aber skeptisch und ich begann das Geschriebene in Frage zu stellen. Vor allem wurde viel mit Angst gearbeitet und ich hatte keine Lust mehr, das Leben als reine Bedrohung zu sehen.


Ich habe also die Zeitschrift abbestellt und mich einfach nicht mehr damit beschäftigt. Aus heutiger Sicht sehe ich das alles nochmal ganz anders. Es waren damals schon Fake News und Verschwörungstheorien und ich bin ganz leicht darauf reingefallen. Es klang vieles so logisch und ich hatte dem Autor aufgrund von guten Erfahrungen vertraut. Es gibt einem ein gutes Gefühl zu den "Eingeweihten" zu gehören und mehr zu wissen, als all die "dummen" anderen Menschen, die sich nicht informieren.


Außerdem hatte das alles eine klebrige Attraktivität, an der man ganz leicht hängen blieb. Aus heutiger Sicht denke ich, dass ich schon viel früher hätte merken sollen, dass das alles so nicht stimmen kann, aber wenn man die Informationen nur von einer Seite ließt, dann kommen einem einfach keine Zweifel.


Es war genau das Gleiche, wie es heute im Internet stattfindet. Damals war die Auswirkung noch nicht so groß, denn es gibt nicht so viele, die gedruckte Zeitungen lesen. Heute ist es anders und die falschen Botschaften werden millionenfach im Netz geteilt. Sie sind daran erkennbar, dass sich über unterschiedliche Gruppen von Menschen lustig gemacht wird, dass Hass auf andere verbreitet wird, dass "unbekannte Wahrheiten" weitererzählt werden und dass mit Angst gearbeitet wird.


Wenn man in diesen Strudel der "geheimen Informationen" gerät ist es noch viel schwieriger, das zu erkennen, denn man wird von allen Seiten mit immer den gleichen Botschaften bombardiert und vor allem werden alle anderen, die etwas anderes sagen als Lügner oder Unwissende dargestellt.


Erst heute wird mir bewusst, in welchen Sumpf ich fast abgerutscht wäre und ich bin so froh und dankbar, dass ich so schnell aus diesen Gedankennetzen frei kam. Denn die durch diese Informationen geschürte Angst nimmt einen gefangen und verändert den Blick auf das Leben so sehr, dass man nicht mehr vertrauensvoll leben konnte. Denn, wenn ich etwas für wahr halte, dann werde ich es auch als wahr erleben, selbst wenn es nicht stimmt.



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