Dunkel
- Christine Nöh

- vor 25 Minuten
- 1 Min. Lesezeit

Man sieht die Sonne langsam untergehn
und erschrickt doch, wenn es plötzlich dunkel wird.
unbekannt
Es war absehbar und nicht überraschend, dass gestern nachmittag ein Anruf kam. Ich habe gewusst, dass keine Heilung mehr möglich war und dass der Weg zu Ende geht und doch hat es mich getroffen, als ich die Nachricht vom Tod meines Onkels bekam.
Es war nicht irgendein Onkel, es war mein Lieblingsonkel, dem ich mich besonders verbunden gefühlt habe und das obwohl wir so weit auseinander gewohnt haben. Ob jemand einem Nahe ist liegt nicht nur an der räumlichen Entfernung. Mein Onkel hat immer schon weit weg von mir gelebt und doch war er einer meiner wichtigsten Menschen in meinem Leben.
Für mich in meinem Alltag ändert sich eigentlich nichts, denn meine Lebensgestaltung hat mit ihm wenig zu tun. Aber für mein Inneres ändert sich sehr viel, denn ich weiß, dass er nun nicht mehr da ist. Er war so ein Leuchtturm in der Ferne, von dem ich immer wusste, dass er mir wohlgesonnen ist, egal was ich gemacht habe. Jemand, von dem ich sicher war, dass er mich mag.
Bei ihm konnte ich einfach ich sein und das war genug. Er wird mir fehlen.




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