Alle Veränderungen, sogar die meistersehnten, haben ihre Melancholie.
Denn was wir hinter uns lassen, ist ein Teil unserer selbst.
Wir müssen einem Leben Lebewohl sagen, bevor wir in ein anderes eintreten können.
Anatole France
Obwohl wir seit Jahren nicht mehr in der selben Wohnung wohnten ist es nun ein neuer Schritt, wenn eines unsere Kinder aus dem gemeinsamen Haus auszieht. Das ist die normale Entwicklung im Leben eines Menschen und doch muss man sich mit dieser Veränderung von einem Teil des Bisherigen verabschieden.
Im Alter von 18 bis 25 bin ich fünf mal umgezogen und habe fünf mal etwas Neues begonnen. Und jedes mal habe ich mich auf das Neue gefreut und war auch ein bißchen traurig, dass ich etwas Altes zurück lasse. Ich habe aber jeder Veränderung geliebt. Ich habe die erlebte Zeit als Schatz in meinen Erinnerungen eingepackt und mitgenommen und nie trübsinnig darüber nachgedacht, was ich alles nicht mehr habe.
Nun merke ich, dass ich nicht mehr ganz so jung bin und es mir schwerer als früher fällt mit Veränderungen umzugehen. Aber ich sehe auch in jedem neuen Schritt eine Chance, dass auch etwas Besonderes und Gutes entstehen kann.
Ich bin nicht mehr so flexibel wie ein junger Baum. Dafür habe ich die Erfahrung von vielen Jahren, die mir sagt, dass mit jedem neuen Ast der wächst, die Krone des Baumes größer wird und der Schatten unter dem Baum mehr Platz bietet um die Sommersonne zu genießen.
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