Wer weiß, wann er aufhören soll,
wird bewahrt vor Gefahr.
Laotse
Meine Mama hatte früher zwei Sprüche auf Lager, die ich gar nicht mochte. "Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist." und "Morgen ist auch ein Tag." Beide mochte ich überhaupt nicht, denn es war für mich nicht einsichtig, warum man nicht gerade dann, wenn es schön ist, weitermacht.
Heute denke ich, dass es gar nicht so verkehrt war, dass ich gelernt habe "aufzuhören". Viele Probleme entstehen tatsächlich dadurch, dass man nicht weiss, wann man aufhören soll. Wenn man nicht aufhören kann mit Essen, dann wird der Körper zu schwer. Wenn man nicht aufhören kann mit Trinken, kann man sich in sehr unangenehme Situationen bringen .
Wenn man nicht aufhören kann mit einkaufen, dann kriegt man nicht nur finanzielle Probleme. Und das sind nur ein paar wenige Beispiele, bei denen sich jeder selbst denken kann, in welche Schwierigkeiten man sich selbst bringen kann, wenn man von etwas nie genug kriegt.
Unser Problem als Menschen ist, dass wir gerne immer mehr von etwas haben wollen, wenn wir entdecken, dass etwas gut ist. Aber mehr von etwas das gut ist, ist nicht auf jeden Fall besser. Wenn etwas gut schmeckt und man dann immer mehr davon ißt, dann geht es einem hinterher richtig schlecht.
Vielleicht ist deshalb tatsächlich das Aufhören können eines der wichtigsten Dinge, die wir lernen sollten. So sind die Sprüche meiner Mama gar nicht so verkehrt. Wir werden dann glücklich, wenn wir uns über das Gute freuen können, ohne noch mehr davon haben zu wollen, wir werden unzufrieden, wenn wir nie aufhören können.
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