Angst vor Fehlern
- Christine Nöh
- 2. Apr.
- 2 Min. Lesezeit

Bei Erfolg geht es darum, die richtigen Dinge zu tun,
nicht darum alles richtig zu machen.
Gary Keller
Immer wieder hält uns die Angst vor Fehlern davon ab, überhaupt etwas zu machen. Das sehe ich besonders im Kunstunterricht, wenn Schüler gar nicht anfangen zu malen, aus Angst sie würden es nicht "schön" genug machen. Manche fangen auch Bilder fünf mal an und werfen diese sofort weg, wenn sie denken, dass sie einen falschen Strich gemacht hätten.
Es nützt leider oft nichts, dass ich 10 mal sage, dass das Bild so gut ist, wie sie es gemacht haben. Die Ansprüche, die Kinder an ihre eigenen Werke haben, sind oft so hoch, dass keiner sie erreichen kann. Das tut mir so leid, denn die Freude am Malen und Gestalten ist ihnen völlig abhanden gekommen.
Ich habe das Gefühl, dass dieses Problem mit dem Perfektionismus im Kunstunterricht in den letzten Jahren schlimmer geworden ist und kann gar nicht genau sagen wovon das kommt. Vielleicht sehen die Kindern überall zu perfekte Bilder und denken, dass sie selbst auch so perfekt malen müssten. Dabei sind ja viele dieser angeblich "tollen Gemälde" an Computer entstanden und gar nicht selbst gemalt.
Vielleicht haben sie auch immer Kommentare gehört, von anderen Menschen, die ihnen gesagt haben, dass etwas so nicht aussieht. Ich betone dabei immer, dass es doch gar nicht darauf ankommt, etwas so "echt" wie möglich zu malen, sondern darauf sich selbst zu Ausdruck zu bringen. Aber damit rede ich bei so vielen gegen eine Wand.
In nächster Zeit möchte ich daher nochmal neu meinen Fokus darauf legen, dass die Schüler einfach Freude an den Farben erleben. Ob das mir gelingt, wird noch offen bleiben.
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