Die Gaben der Natur und des Glücks sind nicht so selten
wie die Kunst, sie zu genießen.
Luc de Clapiers
Gestern Abend stand ich auf dem Balkon. Die Luft hatte eine angenehme Temperatur und ein leichter Wind strich mir durch die Haare. Der Himmel leuchtete in einem dunklen Blauton und die Wolken in der Ferne erschienen wie schneebedeckte Berge. Es war so schön, dass ich dachte, dass ich eigentlich nichts anderes brauche um glücklich zu sein.
Doch schnell hatte mich die Realität wieder. Noch immer musste ich einige Sachen am Computer erledigen und die Gedanken an den heutigen Schultag umschwirrten meinen Kopf. Man bräuchte oft so viel weniger im Leben und doch haben wir unsere Verpflichtungen, die dafür sorgen, dass man alles kaufen kann, was man braucht.
Ginge es auch anders? Könnte man so Leben, dass man tatsächlich mehr Zeit hätte, um einfach da zu stehen und sich den Wind um die Nase wehen zu lassen? Es gibt ja Lebensberichte, von denen man den Eindruck hat, dass sie eher so leben. Aber man sieht ja nicht hinter die Kulissen und so weiß man doch nicht, ob so ein anderes Leben tatsächlich besser ist.
Bin ich einfach nicht mutig genug, mein Leben auf den Kopf zu stellen, oder ist es klug und richtig, mit dem Weiter zu machen, das ganz gut funktioniert? Man wird es vielleicht nie so richtig wissen, denn wenn man sich für das eine entscheidet, dann weiß man eben nie, wie das andere wäre.
Vielleicht ist es ja sogar so, wie dieser Weg auf meinem Foto. Egal ob ich rechts oder links gehe, so erreiche ich am Ende doch das gleich Ziel. Für mich heißt das, dass ich ein erfülltes Leben leben kann, egal wie ich es gestalte.
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