Angst liegt nie in den Dingen selbst, sondern darin, wie man sie betrachtet.
Anthony de Mello
Wenn man es zu selten macht, dann kann es einem immer wieder neu Angst machen. Das ist bei mir der Fall, beim Fahren mit dem Fahrrad über matschige Waldwege. So ein bisschen Matsch macht mir ja nichts aus, aber wenn alles voller Wasser steht und die Erde so richtig durchgeweicht ist, kriege ich Angst, dass mir die Reifen wegrutschen könnten und ich im Dreck liege.
Gestern waren wir mal wieder auf solchen Wegen unterwegs und ich habe gemerkt, wie ich innerlich alles anspanne und verkrampfe, wenn ich wieder zu einer schlammigen Stelle komme. Das ist natürlich gerade schlecht, denn die Angst könnte dann genau dazu führen, wovor ich eben Angst habe.
Ich musste tief durchatmen und mich entspannen. Nebenbei habe ich mir immer leise gesagt: "ich schaff das...." Nach einer halben Stunde ging es tatsächlich besser und ich war nicht mehr so steif wie ein Brett. Dann macht es auch einfach mehr Spass.
Ich muss vertrauen in das Fahrrad und auch in die Bewegung, denn nur wenn man stehen bleibt, fällt man auch eher um. Wenn ich das täglich machen würde, dann ginge es bestimmt schnell besser... aber ich kann mich sicherlich nicht dazu motivieren jetzt dauernd durch den matschigen Wald zu fahren.
In vielen anderen Dingen im Leben ist es aber genauso. Oft hält uns Angst davor zurück, etwas zu wagen und weil wir es nicht wagen, tritt dann tatsächlich das ein, wovor wir eigentlich Angst haben.
Kein Mensch ist ohne Angst. Sie gehört im Leben dazu und kann uns auch vor gefährlichen Dingen beschützen. Immer wieder brauchen wir aber auch die Erfahrung, dass wir etwas machen, obwohl wir Angst davor haben und dadurch werden wir stärker.
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