
Balance der Partnerschaft: vom anderen nicht mehr verlangen als von sich selbst.
Henriette Hanke
Wenn wir uns verlieben, dann sehen wir im anderen, was er alles für mich sein kann. Wenn man dann zusammen lebt, sieht man, was der andere alles nicht für einen ist. Man konzentriert sich oft auf das was fehlt und nicht auf das was passt. Also begibt man sich auf die Suche nach einem Menschen, der das hat, was mir in der momentanen Partnerschaft fehlte.
Leider wird man feststellen, dass der neue Mensch zwar das hat, was mir zuvor fehlte, aber eben vieles nicht, was beim anderen vorhanden war. So kann man ein Leben lang auf der Suche sein nach dem perfekten Partner und diesen nie finden.
Vielleicht sollten wir uns eher darauf konzentrieren, was man mit dem anderen zusammen aufbaut. Früher war es normal, dass das Ziel einer Lebensgemeinschaft war, eine Möglichkeit zu schaffen für eine stabile Lebensgrundlage. Oft ging es tatsächlich um das reine Überleben mit Unterkunft, Essen und einer Altersabsicherung. Darauf sind wir heute nicht mehr angewiesen, was auch gut ist. Trotzdem gibt es auch heute vieles, das wir nur schaffen können, wenn wir mit anderen zusammen halten.
Wenn man ein gemeinsames Ziel hat, dann hilft das dabei Schwierigkeiten zu überwinden. Es geht dann nicht darum, zu vergleichen, wer mehr geleistet hat, sondern darum mit den unterschiedlichen Fähigkeiten etwas zu machen, was man nur in Zusammenarbeit zustande bringt.
Wenn man anders auf seinen Partner oder seine Partnerin blickt, dann entdeckt man vielleicht viele Qualitäten, die man als selbstverständlich genommen hat und die das gemeinsame Leben bereichern.
Comments