So viel Glück habe ich mir nicht träumen lassen, als ich noch das hässliche Entlein war!
Hans Christian Andersen
Gestern war ich zu einer Ausstellungseröffnung nach Siegen eingeladen. Als ich losfahren wollte, fand ich meinen Geldbeutel nicht, der ausnahmsweise nicht am üblichen Platz war. Da ich nun nicht so viel Zeit zum Suchen hatte und schon ein bisschen spät dran war, nahm ich einfach so etwas Geld in die Tasche und fuhr los. Was sollte schon passieren.
Auf der Schnellstraße sah ich von weitem schon Menschen an der nächsten Kreuzung stehen. Als ich näher kam waren es Polizisten, die eine Geschwindigkeitskontrolle machten. Meine Erleichterung darüber, dass ich nun nicht rausgewunken wurde war unermesslich groß. Ein Glück, dass ich nicht so viel zu schnell gefahren war. Ich hätte mich ja noch nicht mal ausweisen können, weil ich einfach nichts dabei hatte.
Daraus wäre wirklich eine unglaubliche Geschichte geworden, wie sich schlechte Ereignisse stapeln. Aber nein, es wurde nun eine ganz kurze Geschichte, in der ich ganz viel Glück gehabt habe und alles gut gegangen ist. Auch meinen Geldbeutel habe ich später unter einem Prospekt versteckt wieder gefunden. Welch ein Glück.
Warum erzähle ich das nun alles, wo doch nichts weiter passiert ist? Weil es wichtig ist, dass wir merken, wenn etwas gut geht. Wir registrieren ja oft nur das, was nicht klappt. Dabei gibt es so vieles, das gut geht. Dass ich gestern ohne Probleme durch diese Situation hindurch gekommen bin, gab mir einen halben Tag lang Grund zum Feiern.
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