Wir finden drei Gründe für den Streit in der menschlichen Natur:
erstens Konkurrenz, zweitens Mangel an Selbstvertrauen, drittens Sucht nach Anerkennung.
Thomas Hobbes
Der Konkurrenzgedanken ist in unserer Gesellschaft tief verwurzelt. Es geht in vielem darum, besser, schneller, schöner oder erfolgreicher als andere zu sein. Schon in der Grundschule meiner Kinder erlebte ich eine Mutter, die zu ihrem Sohn bei einem Sportwettbewerb sagte: "Egal, wie schnell du bist. Hauptsache du bist schneller als dein Freund:"
Was ist das für ein Lebensziel, hauptsache immer besser als die Freunde, oder die anderen Menschen um mich herum zu sein? Natürlich motiviert ein Konkurrenzdenken zu besseren Leistungen, aber ist es das was wir Menschen brauchen? Bessere und mehr Leistung?
Konkurrenzidealismus führt zu einem einsamen Leben, denn es gibt immer jemand, gegen den ich besser sein müsste. Wenn ich dann nicht besser bin, dann hilft es ja, wenn ich den anderen schlecht mache. Dieses Verhalten sieht man im Klassenzimmer aber auch bei den "großen" Politikern. Da werden Schlammschlachten geschlagen, nur um den anderen klein und wertlos darzustellen. Dass dieses Verhalten dann mit einer großen Nachfolgerschaft belohnt wird ist unfassbar.
Wir könnten viel von den Ameisen lernen. Bei ihnen geht es nie darum, dass eine besser ist als die anderen. Wenn sie einen großen Anführer hätten, der darüber bestimmen würde, wer wann was macht, dann ginge der ganze Ameisenstock zu Grunde. Da aber jede Ameise immer mit allen anderen zusammenarbeitet, funktioniert alles wunderbar.
Die einen legen Duftspuren, damit die anderen auch das gute Futter finden. Wenn eine Beute zu schwer ist, packen andere mit an, sie bauen aus ihren eigenen Körpern Brücken, damit die anderen an ein wichtiges Ziel gelangen können und keiner ist wichtiger als der andere, egal welcher Aufgabe er gerade nachgeht.
Nicht die Konkurrenz, sondern das Miteinander, das Rücksichtnehmen, das Unterstützen und das Wertschätzen jedes einzelnen macht den Erfolg einer guten Gemeinschaft aus. Es ist höchste Zeit, dass wir das den Kindern wieder beibringen und als Erwachsene leben.
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