Endlich Pause
- Christine Nöh
- 11. Apr.
- 2 Min. Lesezeit

Nichts bringt uns auf unserem Weg besser voran als eine Pause.
Elisabeth Barrett-Browning
An meinem Schreibtisch kann man genau den Status meiner momentanen Belastung erkennen. Der Schreibtisch geht gerade im Chaos unter. Die letzten Monate waren so voll und angefüllt mit vielen Terminen, mit Vertretungsunterricht und anderen zusätzlichen Aufgaben, so dass ich nur noch auf der Oberfläche geschoben habe. Alles was tiefer gehen würde, was mehr Aufmerksamkeit erfordert hätte, habe ich stapelweise zur Seite geschoben, um dann immer wieder hektisch die Stapel durch zu forschen, wenn ich etwas davon benötigte.
Ich weiss es genau, ich habe Bücher darüber gelesen, Vorträge gehört und bin bestens informiert darüber, dass ein anderes Vorgehen sinnvoller, effektiver und weniger belastend wäre. Aber wenn ich in solch einer fordernden Lebensphase bin, dann schaffe ich es einfach nicht, den Schreibtisch besser zu organisieren oder ordentlich zu halten.
Ich habe dann auch einen wunderbaren Tunnelblick, der nur das sieht, was gerade wichtig ist und alles andere kann ich super ignorieren. In den nächsten zwei Wochen finde ich dann hoffentlich den Freiraum und die Energie, damit ich wieder eine Grundstruktur schaffen kann. Dieses Problem ist für mich nicht neu, denn eigentlich läuft es schon mein Leben lang genau so ab.
Immer wenn ich mit einem aufgeräumten Schreibtisch starte kommt irgendwann der Tag, an dem ich wieder beginne Stapel zu bilden, einfach weil ich es dann nicht anders schaffe. Kaum hat das Chaos den Fuß in der Tür beginnt es schnell zu wachsen. Es ist einfach ein Teil von meinem Leben und egal wie sehr ich mich anstrenge (und das mache ich seit 50 Jahren) es kommt immer wieder zurück. Da hilft keine Marie Kondo und kein simplify your life....
Nebenbei gesagt, schaffe ich inmitten all dessen trotzdem unglaublich viel und das kann ja auch für das Leben genügen.
Yorumlar