
Leben ist die Lust zu schaffen.
Carl Spitzweg
Gerade lese ich ein interessantes Buch über das Leben von Carl Spitzweg, der ein Maler im 19. Jahrhundert war. Die Umstände unter denen die Menschen damals gelebt haben, sind mir völlig fremd und obwohl Spitzweg zur oberen Schicht zählte, war vieles damals sehr schwer und das Leben anstrengend.
Viele Menschen starben sehr jung, auch die Eltern von Spitzweg wurden nicht sehr alt. Die Cholera war eine schreckliche Krankheit die damals grassierte, der dann auch der Bruder viel zu jung zum Opfer fiel. Die Armut und das Elend der unteren Schichten war unerträglich und der König und der Adel haben es sich gut gehen lassen.
Wenn man bedenkt, wie Menschen vor nur 200 Jahren gelebt haben und was sie gedacht haben, dann kann man kaum glauben, dass wir heute im gleichen Land leben. Immer wieder ist es gut, sich klar zu machen, wo wir herkommen und was alles andere Menschen für uns erkämpft haben.
Vor 200 Jahren wäre es für mich als Frau und als Tochter aus einer Arbeiterfamilie völlig undenkbar und unmöglich gewesen zu studieren und Lehrerin zu werden. Wahrscheinlich wäre ich gar nicht so alt geworden und viel von der Welt hätte ich auch nicht gesehen.
Spitzweg selbst konnte es sich auch nur leisten den künstlerischen Beruf zu ergreifen, weil er ein großes Erbe bekommen hat, womit er dann finanziell unabhängig war.
Eines ist ganz sicher: zur damaligen Zeit wollte ich nicht gelebt haben! Die guten alten Zeiten waren mit Sicherheit für die meisten Menschen überhaupt nicht gut. Wer heute unzufrieden mit seinem Leben ist, sollte sich mal intensiv damit beschäftigen, wie die Menschen damals gelebt haben. Ich werde auf jeden Fall die vielen Errungenschaften unserer modernen Welt noch viel mehr schätzen und dafür dankbar sein.
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