10 Teile 10 Jahre
- Christine Nöh
- 27. Juni
- 1 Min. Lesezeit

Die Menschen gehen einkaufen wie zum Fischen; sie wollen sehen, wie groß der Fisch ist, den sie mit dem kleinsten Köder fangen können.
Henry Ward Beecher
In den Fünfziger Jahren haben Frauen im Jahr 10 Kleidungsstücke gekauft und die Sachen mindestens 10 Jahre getragen. Über solche Zahlen sind so manche Menschen heute schockiert. Viele kaufen 10 Teile im Monat und ziehen diese dann nur höchstens 10 mal an.
Wir haben uns so daran gewöhnt immer etwas Neues zu brauchen, dass es vielen gar nicht mehr auffällt, dass man es auch anders machen könnte. Aber anstatt die Gewohnheiten zu ändern, kaufen wir größere Häuser, größere Kleiderschränke und begehbare Schuhschränke.
Wir sind dann so viel damit beschäftigt alles zu organisieren was wir haben, dass wir gar nicht dazu kommen, das zu genießen was wir haben. Seit ich vor vielen Jahren die Dokumentation von der "Königin von Versaille" gesehen habe, in der es darum geht, dass eine amerikanische Familie das größte Einfamillienhaus des Landes gebaut hat, wurde mir ganz klar, dass noch mehr Dinge nicht noch glücklicher machen. Denn es ist nie genug und es gibt immer noch etwas, das man noch nicht hat.
Wenn man genug hat, dann kann man sich glücklich schätzen. Es ist besser, als wenn man immer noch mehr möchte. Aber es ist nicht einfach, sich gegen den Sog der Konsumgesellschaft zu behaupten.
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