Es ist gut, wenn man ein Tagebuch führt.
Und es ist nützlich, wenn viele Leute das wissen.
Giulio Andreotti
Seit meiner Kindheit habe ich Tagebücher. Wie und was ich darin niederschreibe hat sich aber seit meinem ersten Buch sehr verändert. Das beste am ersten Buch, war mein "Lesezeichen", denn der erste Liebesbrief, den ich erhalten habe, kam in dieses sichere Versteck und selbst heute kann mir der Gedanke an die damalige Zeit ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Das interessanteste an meinen Tagebüchern finde ich tatsächlich das Lesen darin. Es ist dann manchmal so, als hätte es ein anderer Mensch geschrieben und ich lerne mich immer wieder neu kennen. Außerdem hilft es ungemein, damit ich mich besser an Ereignisse erinnern kann, die ich sonst lange vergessen hätte.
So schaue ich gerne mal nach, was denn im April vor ein, zwei oder mehr Jahren so los gewesen ist. Probleme von damals haben sich auf wundersame Weise geklärt und manches hat sich gravierend verändert. Bei anderen Dingen stelle ich dann aber auch fest, dass es noch immer gleich ist.
Für mich ist das Tagebuch richtig wichtig, denn es hilft mir, mein Leben besser zu verstehen. Durch das Aufschreiben von verschiedenen Gedanken komme ich manchmal zur Erkenntnis, was ich eigentlich möchte.
Es gibt aber auch immer noch Dinge, die ich noch nicht mal in mein Tagebuch schreiben würde. Das ist eigentlich komisch, denn das Buch ist nicht dazu gedacht, dass andere es lesen sollen. Erklären kann ich das also nicht. Aber vielleicht hat ja jeder Mensch Gedanken, die man sich noch nicht mal selbst erzählen möchte.
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