
Das Große ist nicht, dass einer dies oder jenes ist, sondern dass er es selbst ist;
und das kann jeder Mensch sein, wenn er will.
Sören Kierkegaard
In Mathe war ich immer richtig gut. Ich kann gut kombinieren und räumlich denken. Ich war schon immer richtig gut in Mathe, aber ich konnte noch nie gut Kopfrechnen. Wenn ich eine Aufgabe im Kopf ausrechnen soll, dann fängt mein Gehirn an darüber nachzudenken, ob ihm die Zahlen sympathisch sind oder nicht.
Wenn da eine 5 ist, dann möchte ich erst mal nur mit der 5 fünf rechnen und wenn eine 7 auftaucht, dann versuche ich sie zu vermeiden. Ich sortiere die Zahlen nach Sympathien und versuche die Zahlen zusammen zu bringen, die gut zueinander passen.
Mit den Zahlen einfach zu rechnen, das geht nicht. Ich suche dann immer Schritt für Schritt Zahlen über die ich entlang hüpfen kann, so wie auf Steinen die im Wasser liegen. Am Ende kommt dann eher so etwas wie eine Schätzung raus. Mir reicht es dann meist, wenn das Ergebnis nur ungefähr stimmt... das ist kein wirkliches Kopfrechnen, ich weiss. Und wenn es darauf ankommt etwas auszurechnen, dann nehme ich besser den Taschenrechner.
Vielleicht denken jetzt manche, dass man in Mathe nicht gut sein kann, wenn man nicht Kopfrechnen kann. Aber das geht. Ich hatte fast immer nur gute Noten. Ich weiss aber was ich kann und was ich nicht kann. Und das ist eigentlich das wichtigste, was wir lernen sollten, zu wissen wo unsere Stärken und unsere Schwächen sind.
Viele Menschen machen sich immer nur schlecht und sagen, oder denken, sie könnten nichts. Sie denken vielleicht, dass das demütig wäre, wenn man sagt, dass man nichts kann. Aber das ist tatsächlich eine andere Form des Egoismus. Denn wenn ich nichts kann, muss ich auch nichts machen und kann mich immer auf meiner Unfähigkeit ausruhen. Der Schlechteste zu sein ist auch eine Form von der Beste in etwas zu sein.
Genauso schädlich ist es aber auch, zu denken, man könnte alles. Man wäre der Beste in allem und überall. Denn wenn ich denke, ich wüsste schon alles, dann bin ich nicht bereit etwas dazu zu lernen oder andere um Rat zu fragen und kein Mensch kann alles können oder wissen.
Am besten ist es, heraus zu finden, was ich gut kann und das auch zu nutzen und zu wissen, was ich eben nicht gut kann und dann andere Hilfen anzunehmen, Rat zu suchen oder eben den Taschenrechner zu benutzen....
Es geht im Leben nicht darum irgendwo der Beste oder der Schlechteste zu sein. Es geht darum, am meisten ich selbst zu sein.
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