Wer sehen kann, kann auch fotografieren.
Aber sehen muss man erst lernen.
Leica
Auch wenn alle das gleiche sehen, sehen sie nicht das gleiche. Je nachdem was man vorher schon wusste, kann man mehr oder weniger erkennen. Jemand der selbst gut nähen kann, erkennt auf den ersten Blick, ob ein Kleidungsstück gut verarbeitet ist. Ein Schreiner sieht, ob die Balken gut behandelt wurden und ein Gärtner erkennt an den Blättern, was einer Pflanze fehlt.
Das alles ist ja nichts überraschendes. Aber man kann auch lernen Filme zu sehen oder eben auch nicht. Wenn Kinder immer nur Trickfilme anschauen, in denen in rasanter Bildfolge sinnlose Action abläuft, dann haben sie oft gar nicht die Fähigkeit gelernt, einem langsamen Film mit einer Geschichte zu folgen. Es ist für sie langweilig, weil nicht dauernd etwas passiert und so merken sie gar nicht wie schön oder spannend eine Erzählung ohne Action sein kann.
Deshalb ist es wichtig, dass man mit Kindern bewusst langsame Filme aussucht, diese gemeinsam ansieht und die Möglichkeit hat, darüber zu reden. Wenn wir denken, es wäre doch egal und man könnte ein Kind einfach vor einen Film setzen, dann verpasst man eine wichtige Chance, das Sehen des Kindes zu schulen. Filme die für uns vielleicht zu einfach und langsam sind, sind für Kinder genau richtig, damit sie das Aufmerksame Sehen lernen können.
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