Beurteile die Menschen nicht nach dem, was sie reden, sondern nach dem, was sie tun.
Adolph Freiherr Knigge
Mein Vater war kein Mann der großen Worte. Er hat nicht viele Komplimente gemacht und wenig persönliche Kommentare dazu abgegeben, was er über andere dachte. Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich im Teenageralter meine Mutter fragte, ob sie es nicht vermisst, dass mein Vater so wenig Komplimente macht.
Ihre Antwort war ganz klar und einfach. Sie meinte, dass sie die Liebe meines Vater daran erkennen könne, was er für sie tut und nicht darin, was er sagt. Wenn er im Winter morgens als erster aufstand, um schon mal Feuer zu machen, so dass es schon etwas warm war, wenn meine Mutter in die Küche kam, das war für sie viel wichtiger, als blumige Worte.
Und mein Vater hat viel gemacht, damit es meiner Mutter und uns Kinder besser gehen soll. Eigentlich hat er sein ganzes Leben nichts anderes gemacht, als sich für uns alle einzusetzen und er hat nie auch nur einmal darüber geklagt, dass es schwer oder anstrengend ist. Und wenn man Vater eines war, dann war er durch und durch echt und ehrlich. Er hat nicht viel gesprochen, aber wenn er etwas versprochen hat, dann konnte man sich einhundert Prozent darauf verlassen.
Es ist schön Komplimente zu bekommen und zauberhafte Worte zu hören, aber wenn das alles nur leere Worte sind, dann verpuffen sie wie Seifenblasen. Mit schmeichelnden Worten haben Menschen andere schon zu vielem gebracht, was sie vielleicht gar nicht wollten. Man muss deshalb mehr darauf achten, was der andere tut, statt darauf, was der andere sagt.
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