Es kann sich nur etwas ändern, wenn wir optimistisch bleiben.
Karl Friedrich von Weizsäcker
Schlechte Nachrichten prägen unsere Gesellschaft. Überall werden wir ständig mit erschreckenden Geschichten konfrontiert und umso schockierender die Schlagzeile ist, desto besser verkauft sie sich. Aber nicht nur in den Medien wird es so gehandhabt. Wird nicht auch in persönlichen Gesprächen meistens nur das erzählt, was nicht so gut ist?
Manchmal hat man das Gefühl, es ist ein richtiger Wettbewerb, wer denn nun die schlimmeren Krankheiten oder tragischeren Schicksalsschläge erzählen kann. Wenn jemand etwas entsprechendes berichtet, fängt mein Gehirn an, nachzuforschen, ob ich nicht auch eine ähnliche Situation erlebt habe. Sehr oft werde ich dann fündig.
Mit all dem möchte ich nun nicht sagen, dass man es nicht mehr erzählen sollte, wenn es einem gerade nicht gut geht. Aber ich glaube wir müssen neu lernen, auch die guten Geschichten weiter zu erzählen. Wenn wir uns überlegen, was denn alles gut war, dann fällt uns eigentlich auch vieles ein. Wir berichten nur nicht davon, weil es nicht so viel Aufmerksamkeit bringt.
Spontan kann ich direkt mehrere gute Erlebnisse in der letzten Woche aufzählen: beim Fotoshooting hat es nicht geregnet, an der Radarfalle war ich nicht zu schnell, meine Tochter ist gut aus dem Urlaub zurückgekommen, mein kreativ zusammengewürfeltes Essen hat gut geschmeckt, ich habe einen passenden Parkplatz bekommen, die Verkäuferin an der Kasse war sehr nett zu mir, ...
Eigentlich entdecke ich immer mehr gute Geschichten, um so länger ich nachdenke. Und während ich das alles aufschreibe, wird meine Laune auch immer besser. Wir denken oft, dass andere nicht solche Erlebnisse hören wollen, aber wenn wir damit anfangen das Gute zu erzählen, statt nur die Schreckensnachrichten, dann entdecken vielleicht auch die anderen, dass es so viel mehr gibt, für das wir auch dankbar sein können.
Wenn wir zuversichtlich sind, dann haben wir auch mehr Kraft um die Welt um uns herum ein bisschen besser zu machen. Das ist doch eigentlich das, wofür wir hier sind.
Comments