
Die Politik hat nicht zu rächen, was geschehen ist,
sondern zu sorgen, daß es nicht wieder geschehe.
Otto von Bismarck
Da hat sich die FDP ziemlich verrechnet. Sie haben gedacht, wenn sie in der Koalition einen auf starken Mann machen und immer schön gegen die Koalitionspartnern schießen, dann gewinnen sie Ansehen. Sie dachten, wenn sie die Koalition Regierungsunfähig machen und dann Neuwahlen bringen, dann können sie schön mit der CDU eine neue Regierung bilden. Mit der CDU haben sie sich ja plötzlich so gut verstanden.
Diese Rechnung ist absolut nicht aufgegangen. Sogar die CDU, die ja sonst schon mal gesagt hatte, dass man die FDP wählen sollte, hat sogar davon abgeraten. Eins plus eins gibt manchmal eben doch Null. Und jetzt sind sie raus. Das ist meiner Ansicht nach auf völlig richtig so, denn es geht in der Politik nicht darum immer das eigene Programm durch zusetzten, sondern mehr darum für das Land Regierungsfähig zu sein.
In der Demokratie brauchen wir keine einzigartigen "Helden", die wissen wo es lang geht und alles bestimmen. Dafür sind die Diktaturen da. Die Demokratie ist ein Ringen zwischen verschiedenen Möglichkeiten, mit der Hoffnung den besten Kompromiss für alle zu finden. Es gehört dazu, dass man manches nicht umgesetzt kriegt, was man sich wünschen würde. Das ist aber kein Versagen, sondern ein Teil der Freiheit.
So ist es nicht klug, wenn man immer darauf hinweist, was eine Regierung alles nicht geschafft hat. Wir sollten mal mehr darauf achten, was sie schaffen. Und das ist oft mehr als wir denken.
Nun hoffe ich, dass wir schnell eine regierungsfähige Koalition bekommen, die sich nicht ständig selbst im Wege steht. Es geht jetzt nicht darum sich zu profilieren, sondern darum das Land gut zu regieren.
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