Jedes Menschen Liebe ist anders,
so wie auch jeder Mensch ein anderer ist.
Christian von Kamp
Es ist interessant, dass man eigentlich keinen anderen Menschen dazu bringen kann, einen zu mögen oder gar zu lieben. Andersherum funktioniert das schon gut. Wenn ich unfreundlich bin und zickig und den anderen schlecht behandle, dann braucht es nicht lange, dass der andere mich nicht mag.
Aber ich kann nett, liebenswürdig und begeistert sein und trotzdem einem anderen völlig egal. Vielleicht ist mein nett sein für den anderen nur langweilig und meine Liebenswürdigkeit für den anderen zu emotional oder meine Begeisterung geht anderen nur auf die Nerven. Egal wie "nett" ich bin, andere müssen mich deshalb noch lange nicht nett finden.
Diese Erfahrung habe ich schon in der Grundschule gemacht.Wir hatten eine neue Schülerin in der Klasse, die ich richtig interessant und toll fand. Ich war auch immer extra nett zu ihr und habe mich gefreut, als wir uns dann endlich nachmittags zusammen trafen. Alles war wunderbar und ich dachte ich hätte nun eine neue Freundin, bis sie mich dann 2 Wochen später völlig ignoriert hat und sich mit einem anderen Mädchen traf.
Damals habe ich mich wirklich gefragt, was ich denn falsch gemacht hatte. Ob ich denn nicht nett genug gewesen war. Aber es war wohl die erste Lektion zu lernen, dass ich andere nicht dazu bringen kann mich zu mögen. Und das ist wahrscheinlich etwas, das wir unser Leben lang immer wieder lernen müssen.
Und eigentlich ist es auch gut so, denn Freundschaft oder Liebe sind immer freiwillig und unverdient. Und wenn ich selbst etwas davon verschenke, dann sollte ich auch nicht damit rechnen, etwas dafür wieder zu bekommen, denn sonst wäre es ja nicht geschenkt.
Es geht darum letztendlich so zu sein, wie ich eben bin und wenn ich Glück habe, dann gibt es auch andere, die mich so mögen wie ich bin, nicht weil ich sie dazu bringe, sondern weil sie es selbst so wollen.
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