Muttertag ist ein Tag an dem sich die Väter bewußt machen,
wie sehr sie ihren Beruf schätzen.
Gudrun Kropp
Welche Bedeutung hat für dich der Muttertag? Für meinen Mama und viele Frauen dieser Generation war das ein ganz wichtiger, entscheidender Tag. Da musste man sich als Kind schon ins Zeug legen, damit der Tag nicht in die Hose ging. Blumenstrauß und Frühstück machen waren Mindeststandard. Sowie Geschirr alleine spülen und abtrocknen. Am besten noch einen Kuchen backen und auf jeden Fall eine schöne Karte schreiben.
Die Werbung vor 40 Jahren haben dann der Erwartungsdruck noch erhöht, denn da wurden die nettesten Kinder gezeigt die mit viel Liebe dann auch noch eine Packung Pralinen überreicht haben. Da die Erwartungen an den Tag so hoch waren, konnte ich oft nicht genügen.
Für mich selbst habe ich daher beschlossen, dass dieser Tag nicht wichtig ist. Es kommt mir viel mehr auf das Miteinander an allen Tagen des Jahres an und auf eine offene, freundliche Beziehung. Ich brauche keine Lobeshymnen, die nur an einem Tag gesungen werden.
Wenn ich die Erwartung gehabt hätte, dass mir heute morgen jemand das Frühstück macht, dann hätte ich noch lange warten können. Mit Freude habe ich es selbst gemacht und gemütlich vor mich hin gefrühstückt. Es war aber nicht so einfach, die Prägung, die man als Kind hatte abzuschütteln. Ich musste mir bewusst darüber Gedanken machen, dass ich es nicht so machen möchte wie meine Mama.
Meinen Mama hatte das damals auch nicht böse gemeint. Ich denke sie kam im Leben an so vielen Stellen zu kurz, so dass sie ihre Erwartungen auf dem Muttertag gesetzt hat. Zumindest an diesem Tag wünschte sie sich, dass es ihr richtig gut geht. Und dann waren ihre Erwartungen zu groß.
Mein Glücklichsein hängt immer von meinen eigenen Erwartungen ab und davon, ob ich von anderen erwarte, dass sie für mein Glück zuständig sind. Wenn ich keinen Erwartungsdruck an andere habe, dann können die anderen und auch ich entspannter und glücklicher den Tag verbringen.
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