Es sieht so friedlich aus
- Christine Nöh

- 17. Juli
- 1 Min. Lesezeit

Wir müssen immerfort Deiche des Mutes bauen gegen die Flut der Furcht.
Martin Luther King
Wenn man so mit dem Rad an der Nordsee entlangfährt, kann man sich gar nicht vorstellen, dass die Wassermassen, die so weit draußen sind, bis an den Rand der Deiche gelangen könnten und sogar darüber hinaus.
1962 war die Sturmflut an dieser Stelle 6,20 m hoch und da der Deich nicht ganz so hoch war, kam das Wasser darüber hinweg. Inzwischen wurde beim Küstenschutz viel dazu gelernt und die Deiche sind meistens über 8,00 m hoch, manchmal sogar über 9,00 m. Das sieht man ihnen gar nicht an, wenn man daneben steht. Aber es kommt eben in manchen Fällen auf jeden Zentimeter Höhe an.
Ein riesiges Gebiet wäre ohne diese Maßnahmen gar nicht bewohnbar. Es war mir gar nicht bewusst, wie viel Land schon bei der kleinsten Sturmflut unter Wasser wäre, wenn die Deiche nicht die Wellen abhalten würden.
Die Schafe tun auch ihr bestes, damit die Deiche fest und gut gesichert sind. Der Kotflügel am Rad macht so seinem Namen tatsächlich mal alle Ehre. Ich hatte ja schon vergessen, warum er so heißt.
Ich liebe es am Meer zu sein und träume immer wieder von einem Häuschen mit Blick aufs Wasser. Aber manchmal bin ich ganz froh, dass ganz viel Land zwischen mir und dem Meer liegt. Denn so friedlich und harmlos wie es gerade aussieht ist es eben nicht immer.




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