Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse
Gestern sah ich unterwegs eine Schafherde mit einigen Ziegen. Die Schafe grasten friedlich das ab, was vor ihrer Nase wuchs. Die Ziegen knabberten auch daran, aber ihr Blick ging immer wieder hoch zu den Blättern des Eichenbaumes. Diese sahen so viel besser aus als das normale Gras und eine Ziege reckte ihren Hals und schaute sich den Baum besonders intensiv an.
Dann stellte sie sich auf die Hinterbein, machte sich so groß wie möglich und kam tatsächlich an die unteren Äste des Baumes. Sie riss einige Blätter ab und verspeiste sie genüsslich. Das hatte sie einige mal gemacht, bis ein Schaf in ihrem Weg stand. Statt aufzugeben nutzte sie nun den Rücken des Schafes als Trittbrett und konnte so noch viel bequemer an den Blättern knabbern.
Das Schaf hat sich noch nicht einmal groß daran gestört, es ging nur irgendwann weiter um woanders zu fressen.
Ich denke, wir sollten öfters so sein wie die Ziege: den Blick nach oben wenden um zu sehen, was es noch anders gibt im Leben, außer dem was gerade vor meiner Nase ist. Und dann nicht so denken wie der Fuchs: die Trauben sind sauer, will keine davon, sondern einfach mal ausprobieren wie weit wir uns ausstrecken können. Wir können oft viel mehr, als wir uns zutrauen.
Manchmal müssen wir etwas wagen, was wir noch nie gemacht haben und dann werden wir sehen, dass es sich lohnt sich anzustrengen. Und wenn sich ein Schaf in unseren Weg stellt: Möglicherweise ist das genau das Trittbrett, das uns weiterhilft.
Im übrigen sind nicht immer die Ziegen die Dummen...