Wenn man die Ruhe nicht in sich selbst findet,
ist es vergeblich, sie anderswo zu suchen.
François de La Rochefoucauld
Heute ist es trüb und regnerisch und es bietet sich an, dass ich mir einen Tag Ruhe gönne, an dem ich wirklich nichts auf dem Programm habe. Aber kann ich das denn? Es ist ja gar nicht so einfach Ruhe auszuhalten. Eigentlich sehnen wir uns so oft nach Ruhe, aber kaum ist sie da, füllen wir sie mit allen möglichen Aktivitäten.
Vielleicht sind wir so oft, so viel beschäftigt, weil wir die Ruhe mit uns selbst gar nicht aushalten? Es ist dann einfacher sich wieder mit allem möglichen abzulenken, statt zu fragen, was mich selbst denn so unruhig macht.
Ist es der Druck von außen, der mich so stresst oder sind es die Erwartungen an mich selbst, die mich immer in Bewegung halten? Ist es mir möglich, dass ich einfach ich selbst sein darf, ohne dass ich etwas leiste oder an mir arbeite, oder bei anderen Eindruck mache?
Das, wonach ich mich sehne, ist nicht auf einer fernen Insel, die ich nur erreiche, wenn ich die ganze Zeit voller Einsatz rudere. Es sitzt mit mir im Boot. Vielleicht ist es notwendig die Ruder weg zu legen, sich einfach mal treiben zu lassen und dann kann ich erst erkennen, dass alles was ich brauche schon da ist. Es ist sicherlich nicht alles was ich wünsche, aber ich brauche auch nicht alle Wünsche erfüllt, damit ich glücklich sein kann.
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