Neulich begrüsste mich eine Bekannte und nach den ersten beiden Sätzen hat sie direkt eine schlechte Nachricht bei mir abgeladen. Es war, als hätte sie nur darauf gewartet, dass sie diese Botschaft anbringen konnte.
Sie erzählte von einem tragischen Unglücksfall von Menschen, die ich gar nicht kannte. Es tut mir auch sehr für diese Leute leid, aber ich muss auch zugeben, dass ich an ihrem Schicksal nun nicht wirklich etwas ändern kann. Warum mir das nun alles erzählt wurde, kann ich nicht wirklich nachvollziehen.
Bei manchen Menschen habe ich das Gefühl, dass es eine besondere Leistung ist, wenn man als erstes schlechte Neuigkeiten verbreitet. So, als wäre eine traurige Nachricht eine Trophäe, die man unbedingt allen zeigen müsste.
Natürlich sind wir es auch von den Nachrichten gewohnt, dass sich tragische Ereignisse viel besser verkaufen als schöne Geschichten. Gut ist das aber trotzdem nicht, denn es hinterläßt nie etwas Aufbauendes. Wenn es uns dazu bewegen würde, etwas gegen das Unglück zu unternehmen, dann wäre es zumindest von Nutzen.
Meistens können wir aber nichts an der Lage der anderen Menschen ändern und sind nur froh, dass wir selbst nicht betroffen sind.
Ich versuche darauf zu achten, dass ich Geschichten erzähle, die anderen Mut machen, die Freude ins Leben bringen und aufbauen. Das gelingt bestimmt nicht immer, aber ein Versuch ist es jeden Tag wert.
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