Man sieht die Sonne langsam untergehn
und erschrickt doch wenn es plötzlich dunkel ist.
Franz Kafka
Mein erster Impuls als ich diese Nachricht bekam, war der Gedanke, dass ich sie unbedingt sofort mal anrufen müsste. Ich wollte fragen, ob das den stimmt, das kann doch nicht wahr sein und wie es ihr jetzt geht. Aber natürlich geht an diesem Telefon niemand mehr dran.
Wir haben jahrelang fast täglich telefoniert, uns über alles ausgetauscht, über das Schöne und auch das Schwierige. Seit dem Umzug ging das dann aus verschiedenen Gründen nicht mehr gut mit dem Telefonieren. So war es eine Gewöhnung an das, was ich jetzt habe. Sie ist für mich nicht mehr erreichbar. Einfach so, eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht.
Aber so viele Erinnerungen bleiben für mich lebendig. Den Humor, den wir teilten, die vielen Male an denen wir zusammen unterwegs waren, gefrühstückt hatten, Pläne schmiedeten. Wir haben eine Geburtstagsüberraschungsparty für eine Kollegin organisierten, einen Tag in Holland verbracht, einfach so. Silvester mit Racletteessen gefeiert oder im Strandkorb auf dem Balkon gesessen.
Wenn man Hilfe brauchte war Doris einfach immer für alle da. Als es ihr noch gut ging, hat sie ständig für andere gekocht, gebacken oder Vertretungen übernommen. Sie hat immer gefragt, was anderen fehlt und selten danach, was sie selbst braucht.
Es gab aber auch manche Pläne, die wir nicht verwirklicht haben, denn immer kam eine Krankheit dazwischen. Wir wollten zusammen nach Köln und hatten schon eine passende Zugverbindung ausgesucht. Wir wollten ganz groß eine Reise nach Portugal wagen oder kleiner nach Hamburg mit einer Reisegruppe. Das blieb alles ungetan, weil wir die guten Chancen verpasst hatten oder einfach die Zeit dazu nie mehr kam. Wir wollten es machen, wenn es besser geht, aber es ging nie mehr wirklich besser.
Als hätte ich die Dringlichkeit gespürt, war ich noch einmal bei ihr gewesen, hatte sie umarmt und "bis bald" gesagt ohne zu wissen, dass es dieses Bald nicht mehr gibt.
Meine Abschiedsgedanken haben einen Leuchtturm als Foto, denn Leuchttürme hatte Doris so geliebt. Und immer wenn ich einen Leuchtturm sehe, werde ich an sie denken. Das was ein Mensch einem gibt, kann kein anderer ersetzen.
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