For there was always light.
If only we’re brave enough to see it.
If only we’re brave enough to be it.
Amanda Gorman
Im nächsten Halbjahr übernehme ich Kunstklassen von einem Kunstkollegen, der in Rente gegangen ist. Ich habe die Stoffverteilungspläne von ihm erhalten und erst mal darüber gegrübelt. Er hat natürlich Sachen gemacht, die er gut konnte, was aber andere Dinge sind, als das was ich gut kann.
Im ersten Moment dachte ich, ich müsste nun die Sachen von ihm genau so weiter machen. Dann aber habe ich gemerkt, dass ich meine eigenen Ideen zu den entsprechenden Themen habe und es eigentlich gar nicht schlimm ist, wenn ich die gleiche Technik mit ganz anderen Inhalten fülle.
Gerade beim Unterrichten kommt es ja darauf an, das zu vermitteln, was man ist und nicht nur irgendwelche Inhalte zu lehren. Wenn ich rein technisch den Schülern zeige, wie man mit bestimmten Farben am besten umgeht, dann ist da ja erst mal nichts verkehrtes dabei. Wenn ich aber ein Thema habe, das mich selbst zum Leuchten bringt, dann kann ich den Schülern nicht nur Techniken oder Wissen vermitteln, sondern sie auch vielleicht selbst begeistern.
Wenn ich sehe, wenn andere etwas ganz toll können, dass bin ich viel zu oft entmutigt, weil ich das nicht kann. Der Kollege, der in diesen Klassen vorher Kunst unterrichtete konnte manches so richtig super gut.
Nun muss ich aber nicht das Gleiche machen und versuchen damit auch so gut zu sein, was ich ja niemals schaffe. Aber ich kann sehen, wo meine Stärken sind und eben mit dem Licht leuchten, das ich selbst habe, auch wenn es viel weniger hell scheint.
Wir können nicht alle Stadionscheinwerfer sein. Vielleicht sind wir nur eine kleine Kerze. Es kommt aber darauf an, dass wir das Licht, das wir haben in die Welt hinaus strahlen und damit die Welt ein bisschen heller und ein bisschen wärmer machen...
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