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AutorenbildChristine Nöh

Schon viele male und immer wieder anders


Die Botschaft von Weihnachten: Es gibt keine größere Kraft als die Liebe.

Sie überwindet den Hass wie das Licht die Finsternis.

Martin Luther


Der Heilige Abend war schon immer ein besonderer Tag. Als Kind war es der längste Tag des Jahres, der nie vergehen wollte. Die Stunden zogen sich wie zäher Teig und schienen nicht zu vergehen. Ich konnte ja noch nicht einmal einen Film sehen, da der Fernsehappart ja im Wohnzimmer stand, das den ganzen Tag verschlossen war.


Aus lauter Verzweiflung habe ich mir Kinderschallplatten angehört und ich erinnere mich heute noch an die kratzige Stimme, die das Märchen erzählte. Und jede halbe Stunde habe ich gefragt, ob es denn endlich soweit ist.


Als ich selbst kleine Kinder hatte, war der Heilige Abend der kürzeste Tag des Jahres, denn ich musste so viel vorbereiten, dass die Zeit eigentlich immer zu knapp war. Ich war an diesem Tag sehr unter Strom und wollte alles so gut wie möglich machen.


Je nachdem war dieser Tag mal länger mal kürzer, mal hektischer und mal ruhiger. Heute ist er für mich auf jeden Fall im Vergleich zu vielen anderen Jahren ganz entspannt. Ich habe keine großen Vorbereitungen, alles ist heute ohne Zeitdruck und ich selbst habe auch keine solchen hohen Erwartungen mehr an mich und den Tag.


Den meisten Stress hatte ich mir nämlich immer selbst gemacht. Ich wollte alles so perfekt wie möglich haben und dafür sorgen, dass dieser Abend ein besonderes Erlebnis für die Kinder wird.


Heute weiss ich, dass es gut ist, wenn man nicht so viel in das Drumrum steckt, denn das wichtigste ist einfach die Zeit, die man mit lieben Menschen verbringt. Und gemeinsame Zeit ist am schönsten, wenn jeder entspannt ist und nicht wenn man danach strebt alles perfekt zu machen.


Also lieber ein einfaches Essen, kleine Aufmerksamkeiten und vor allem kein Zeitdruck. Dann kann aus diesem besonderen Tag des Jahres wirklich ein Tag werden, an den man sich gerne erinnert.



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