Für den Rollentausch vom jugendlichen Helden zum komischen Alten braucht man keinen Schauspielunterricht: einfach 30 Jahre abwarten!
KarlHeinz Karius
Nachdem ich gestern den ganzen Nachmittag vor dem Computer gesessen hatte, kam die Idee meiner Tochter gerade richtig, noch eine Runde durch den Wald zu gehen. Sie hatte auch schon genaue Vorstellungen wie lange und welche Strecke wir gehen könnten und mir war es eigentlich egal.
Tatsächlich hatte sie einen Weg entdeckt, den ich noch gar nicht kannte und der führte immer weiter von unserem Zuhause weg. Als es dann immer weiter bergab ging, fragt ich, ob wir wirklich da runter wollen, denn wir müssen am Ende, dann alles wieder hoch. Es war wie ein Rollentausch, plötzlich war ich in der Position des "nörgelnden Kindes" und meine Tochter meinte dann ermutigend zu mir, dass wir an ganz schönen Ecken vorbei kommen, wenn wir da weiter gehen....
Wir haben uns über die verändernden Positionen kaputt gelacht, aber gleichzeitig dämmerte mir, dass diese Momentaufnahme ein Vorzeichen für später kommende Veränderungen sind. Die Perspektiven haben sich gedreht und ich bin schon lange nicht mehr von oben nach unten, sondern auf gleicher Augenhöhe mit meinen Kindern. Das finde ich super und genieße es sehr.
Ich bin froh nicht mehr für alles zuständig und verantwortlich zu sein, gerne gebe ich einen Rat ohne zu kontrollieren, ob dieser denn auch befolgt wird. Ich empfinde das gerade als die beste Zeit des Lebens. Und ich möchte das was ich kann, dazu beitragen, damit das noch möglichst lange so bleibt....
und da gehört es wahrscheinlich dazu, Berge runterzulaufen und hinterher wieder hoch....
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